■ Waltraud Schoppe versucht in Niedersachsen realpolitisch orientierte, pragmatische Frauenpolitik. Den als „Betonfeministas“ bekannten Parteifreundinnen ist ihre Politik jedoch zu wenig radikal. Die Frauenfrage als Kinderfrage — ein alter Grundsatzstreit lebt wieder auf.
■ Im Chemiekombinat Bitterfeld, dem giftigsten Betrieb in der ehemaligen DDR, hat die Betriebselektrikerin Gisela Krönke 27 Jahre gearbeitet. Bei einer letzten Betriebsbesichtigung...
■ In den Betrieben und Fabriken Ostdeutschlands herrscht der permanente Ausnahmezustand. Die Gewerkschaften stemmen sich gegen die sozialen Folgen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Die Menschen haben kaum einen individuellen Ausweg und hoffen auf die Hilfe der Gewerkschaften. Die Ostkollegen müssen sich erst an die neue Rollenverteilung von Arbeitgeber und Werktätigen gewöhnen, zumal wenn ehemalige Genossen plötzlich den Hardliner-Kapitalisten spielen. Ein Bericht aus Leipziger Metallbetrieben. VONMARTINKEMPE
■ In Israel erstarken die religiösen Fundamentalisten/ Für die jüdischen Orthodoxen sind der säkulare Staat und das biblische Land durch den Sechs-Tage-Krieg identisch geworden/ VON RICHARD CHAIM SCHNEIDER
„Die finanzielle Abrechnung steht noch aus“: Kriegssteuerboykott soll mit dem Ende der Kampfhandlungen nicht aufhören/ Betriebe verweigern Zahlungen ■ Von Bettina Markmeyer
Ohne die Hilfestellungen der europäischen Regierungen wäre die Kriegslust der US-Regierung bereits frustriert/ Die BRD hat sich zu vielfältiger Unterstützung verpflichtet/ Bundeswehrsoldaten klagen schon über Munitions- und Ersatzteilmangel ■ Aus Bonn Achim Schmillen
■ Der Leipziger Pfarrer Berger wird von der Staatssicherheit als „Inoffizieller Mitarbeiter“ seit 1978 geführt — auf Grundlage humanistischer Auffassungen/ Durch seine Stasi-Kontakte wollte er „Menschen helfen“/ Am Sonntag Invokavit predigte Berger über die Versuchung Jesu
Untersuchung über nordrhein-westfälische Spielhallen förderte Erstaunliches zutage: Den Spielhallenboom der 80er Jahre erzeugten Ordnungsbehörden mit und kassierten dabei ab/ Spielbetriebe entsprechen nicht gesetzlichen Vorschriften: Viel zu viele Groschengräber in viel zu kleinen Räumen ■ Von Bettina Markmeyer
Bei der Konferenz im Land des großen Energiehungers nehmen die Brennstoffsorgen der „Dritten Welt“ relativ breiten Raum ein/ Beispiel Indien: Wie hierzulande streiten Energiezentralisten und Anhänger alternativer Konzepte um die beste Lösung ■ Aus Washington B. Petersen
■ Björn Engholm, designierter SPD-Parteivorsitzender und Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, im Gespräch mit der taz/ Der Krieg am Golf ist keine Lösung für die Probleme im Nahen Osten/ Mehrwertsteuererhöhung zur Finanzierung der Einheit/ Präferenz für Bonn als Regierungssitz
Polen avanciert zum Transitland für Autoschieber: Gestohlene Luxuskarossen aus Deutschland, Schweden und Dänemark finden ihren Weg/ Mit Spiel- kasinos wandelt sich eine Nation zum Geldwaschsalon/ „Schnapsgate“: Millionen Liter Billigschnaps flossen unter den Augen der Behörden ■ Aus Warschau Klaus Bachmann
■ 1937 begann ein Flirt zwischen der deutschen Regierung und dem Großmufti von Jerusalem / Grundlage war das gemeinsame Interesse an der „Regelung der Judenfrage“/ Waffenlieferungen, Öl und arabischer Nationalismus bildeten schon damals ein brisantes Gemisch/ Eine Dokumentation
Nach neun Jahren tritt die Dezentralisierung auf der Stelle: zu viele Entscheidungsebenen und mächtige Lokalfürsten blockieren praktische Politik vor Ort — und die Weiterführung der Regionalisierung, ohne die das Land im Binnenmarkt ohne Chance bliebe ■ Aus Paris A. Smoltczyk
■ Zu Geschichte und Kritik der Sanitätsideologie angesichts des Golfkrieges / Bislang hat sich die kriegsmedizinische Mitarbeit für die Ärzteschaft nioch stets gelohnt / Dennoch ist die...