„Sehen Sie mir zu, wie ich verschwinde“: Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert gastiert bei den Berliner Festspielen – in Sarah Kanes Stück „4.48 Psychose“, das Claude Régy inszeniert hat
Die eisige Lust an der Gewalt und der grausame Tod eines Vernunftmenschen: An den Münchner Kammerspielen inszeniert Jossi Wieler Euripides’ „Bakchen“ filigran und erschreckend fatalistisch
Blutiges Schulgeld: In Li Yangs brillantem kleinem Thriller „Blinder Schacht“ wird ein Familienvater zum Mörder, damit er seine Kinder zu Schule schicken kann. Die Landschaft von Schächten und Kohlegruben Nordchinas wird zum Raum brutalster Geschäftsstrategien, die nur noch Verlierer hervorbringen
Wo das Talent platziert wird: Das opulente Coffee-Table-Book „Insight Inside“ skizziert die Geschichte der Kunstgalerien von 1945 bis heute. Man lernt: Die Galerie offen zu halten, ist das wahre Kunststück
Vom bewussten Abschied von der Schönmalerei über Agitprop und provokante Deutschtümelei bis zu den neuen, seltsam blutleer wirkenden Gemälden über Leben und Tod: „Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag“, die große Jörg-Immendorff-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie in Berlin
Lidokino (9): Während George Clooneys „Good Night, and Good Luck“ als Favorit für den Goldenen Löwen gehandelt wird, stellen sich unter den Gästen des Filmfests erste Erschöpfungszustände ein
„Wie ist denn deine Bilanz, Christina?“: Wolfgang Thierse lud in der Kulturbrauerei zu einer Diskussion über die vergangene und zukünftige Kulturpolitik des Bundes
Vorwärts zum großen Mozart-Jubiläum 2006: Salzburg übt schon und versenkt eventuelle Vorfreude tief in der Salzach. Denn so angestaubt wie die Ladenhüter der Geschäfte wirkt auch das diesjährige Motto der Festspiele „Tradition und Fortschritt“. Nur die Außenseiter des Musikbetriebs überzeugten
Wie eine komplette Rockband, aber ohne Gitarren: Das kanadische Duo Death From Above 1979 zeigt mit seinem Album „You’re A Woman, I’m A Machine“, was intelligenter Stumpfsinn ist
Über die Großspurhelferlein von Live 8 kann man im dänischen Roskilde nur lachen: Hier wird Jahr für Jahr allein für den guten Zweck musiziert. Wenn dann noch die Sonne dauernd scheint und Bands wie Bright Eyes, Sonic Youth und Chic spielen, ist auch die Liebe zu diesem Festival dauerhaft groß