Das Ressentiment gegen 1968 eint Martin Mosebach, Kai Diekmann, Hans-Olaf Henkel. Das ist kein rein ästhetisches Programm: Sie wollen die alte Klassengesellschaft zurück.
Seit den Vorstandswahlen sind Frauen in allen Ver.di-Gremien in gleicher Zahl wie Männer vertreten. Eine gerechte Geschlechterpolitik garantiert dies allein noch nicht.
Opfer und Ego (5): Die Kluft zwischen Alpha-Mädchen und Altfeministinnen ist groß - aber überbrückbar, wenn beide anfangen, herrschende Geschlechterbilder zu zerstören.
Partyseligkeit war gestern: Der Berliner CSD unter dem Motto "Vielfalt sucht Arbeit" war politischer - man hat begriffen, dass die Gleichberechtigung noch nicht erreicht ist.
Am rechten Rand wächst der Widerstand gegen Ursula von der Leyens Pläne, die Zahl der Krippenplätze zu erhöhen. Ein Geflecht aus Familienlobbyisten, konservativen Kinderärzten, christlichen Fundamentalisten und Abtreibungsgegnern hat sich gegen die „Verstaatlichung unserer Kinder“ verbündet
Wilhelm Busch zwischen Hauspostille und Horror-Comic: Der Bremer Kabarettist Pago Balke, Busch-Exeget und Veranstalter einer großen Geburtstagsgala, über seinen Lieblingsdichter. Der perfektionierte die Maxime: „Eine Geschichte ist erst nach ihrer schlimmstmöglichen Wende zu Ende“
In ihrer Ausstellung „Die Erfindung der Einfachheit“ nobilitiert die Wiener Albertina das Biedermeier. Dazu datiert sie den Beginn der ästhetischen Moderne in die Restaurationszeit zurück. Doch modern war das Biedermeier zunächst nur politisch-ideologisch – in seiner Abwehr der Moderne
Seit Ende Januar ist der kleine Pavillon neben der Volksbühne wieder lebendig: Eine Gruppe Kunst- und Kulturaktiver hat das „Institut im Glaspavillon“ eröffnet, um dort eine alte, neue Form der Wissensvermittlung zu betreiben und Mixtapes zu hören
Es ist weit mehr als nur ein Sitzmöbelstück. Das Sofa ist der Mittelpunkt des Wohnzimmers, treuer Fernsehfreund und Arbeitsgefährte. Neue Trends geben Form, Farbe und Design des gemütlichen Aufenthaltsortes an
Sozialgeschichte, erzählt anhand der Entwicklung der Modefotografie von 1840 bis in die Gegenwart: Die Ausstellung „the heartbeat of fashion“ in Hamburg präsentiert noch bis ins neue Jahr 370 Fotos von rund 100 Künstlern aus der Sammlung des Fotografen F. C. Gundlach
Ein Malerfürst, das ist er nicht: In seiner Wolfsburger Retrospektive erweist sich Neo Rauch als geschickter Illustrator, der seine eigene Rolle als Galionsfigur der Leipziger Schule durchaus mit abzubilden weiß – bis hin an die Grenze zum Fantastischen
In seiner Studie über „Ludwig Feuerbach und die Welt des Glaubens“ analysiert der Wissenschaftsjournalist Jens Grandt das revolutionäre Denken um 1840. Was damals als Religionskritik erledigt schien, wird für ihn noch einmal zur Grundlage für einen Dialog im Geiste des Kommunismus
Beim Münchner Oktoberfest feiern Dirndl und Krachlederne alljährliche Renaissance. Über Tradition und Bedeutung, Modewahn und Schönheitsideale männlicher und weiblicher Wiesnbesucher