Kristof Schreuf hat bei "Kolossale Jugend" und "Brüllen" stilbildende Songs mit deutschen Texten komponiert. Nun nimmt er Werke des Popkanons nach allen Regeln der Kunst auseinander.
Völlig aus der Zeit gefallen: Das britische Duo Broadcast veröffentlicht zusammen mit dem Designer und Sampletüftler The Focus Group eine anregende Klangcollage.
UNERMÜDLICH SCHWINGT DIE HÜFTE In der großen Komödie „Brüno“ gibt Sacha Baron Cohen eine prototypische Tunte – und testet so die Grenzen der Political Correctness
ECHO Die Tradition des Dubreggae wird heute in Europa gepflegt, während sie am Ursprungsort Jamaika bedeutungslos geworden ist. Dub ist die Folie für alle Produktionsmethoden in der zeitgenössischen elektronischen Popmusik
Die Berliner Musikerin Masha Qrella pflegt das Understatement. Deswegen überzeugt sie auf ihrem Album mit Weill- und Gershwin-Songs, denen sie das Broadway-Make-up vom Gesicht wischt.
Christoph Marthaler mit "Riesenbutzbach" und Schorsch Kamerun mit "Bei aller Vorsicht" auf den Wiener Festwochen. Zwei von Musik und antiautoritärer Sprache geleitete Regisseure.
"Der Jazz in Deutschland" heißt eine ambitionierte Anthologie der Plattenfirma Bear Family. Zwölf CDs erzählen die Geschichte des wirkmächtigen Genres.
Nach drei Jahren der Entbehrung erscheint Morrisseys neues Album "Years of Refusal" - und der ehemalige The-Smiths-Sänger hat statt Lilien, Knarre und Geige ein Baby im Arm.
Einerseits: Heiner Müller ist inzwischen halb vergessen. Andererseits: Was würde man mittlerweile wieder geben für ein Gespräch mit ihm, zum Beispiel über 9/11!
Um Bob Dylans Studio-Sessions ranken sich die irrsten Gerüchte: Gibt es noch ein unveröffentlichtes Werk? Die neue CD-Box "Tell Tale Signs" hebt Schätze aus den Jahren 1989-2006.
Auf Internetseiten wie MySpace zum nächsten Neo-80er-Hype hochgejazzt, wurde die Band "Black Kids" vor Veröffentlichung ihres Debütalbums wieder fallengelassen.
Sie schreibt extrem biografisch und intellektuell, die US-Amerikanerin Chris Kraus. Derzeit sind ihre Filme in Berlin zu sehen. Ihr letzter Roman „Torpor“ handelt von wurzellosen Kosmopoliten, die Anfang der 90er nach Berlin und Osteuropa kamen
Gitarrengegniedel und Improvisationen, LSD-Tests und Kommunenleben waren Markenzeichen von Grateful Dead. Ihr Erbe findet sich heute in der Technokultur und in einem Computerspiel.
Für weniger als zehntausend Dollar am Tag passiert gar nichts: So funktioniert die Kunst in New York. Und am Ende überzeugen die feministischen Klassiker aus den 70ern.
RAF-Täter sollen die Wahrheit aussagen und dafür straffrei davonkommen - das schlägt ausgerechnet das Patenkind von Bankmanager und RAF-Opfer Herrhausen vor.