Ein Asylbewerber verreiste ohne Amtserlaubnis. Jetzt wird ihm eine Tat zur Last gelegt, die Deutsche gar nicht begehen können: Verstoß gegen die Residenzpflicht. Kritik von Flüchtlingsverbänden
Freitag vor zwei Wochen wurde die vierköpfige Familie Memić aus Belzig abgeschoben. In der kleinen Stadt hatte es eine Welle der Solidarität mit den Flüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina gegeben. Nun bleibt nur noch das Verschicken von Kisten nach Sarajevo und tröstende Worte in der Predigt
„So ein Fall sollte sich nicht wiederholen“: Ralf Stegner, SPD-Innenminister in Schleswig-Hostein, übt Kritik an der Abschiebung des Kurden Murat Savas. Die Kreisbehörden sollen zurückgepfiffen werden
Erneut Polizeieinsätze in Göttingen gegen Flüchtlingsfamilie Saado: Sechs Brüder wurden verhaftet. Rechtsanwälte wollen die Abschiebung von Ahmed Saado nun per Petition und Eilantrag stoppen
Schleswig-Holsteins Flüchtlingsrat befürchtet, dass die neue Landesregierung dem Hamburger Vorbild folgte: Nicht nur das Vorgehen gegen eine traumatisierte Kurdin in Norderstedt deutet auf eine verschärfte Abschiebe-Praxis hin
Niedersachsens Innenminister freut sich über immer mehr Asylbewerber, die „freiwillig“ das Land verlassen. Flüchtlingshelfer dagegen berichten von „Zwangsrückkehr aufgrund von Repression“
Abschiebungen unter ärztlicher Aufsicht: Die Bundesärztekammer hat den Innenministern einen Kriterienkatalog abgerungen, an den sich nun im Norden gar nicht alle Länder halten wollen