JUBILÄUM Zum 30. Geburtstag blickt das Tanztheater International in Hannover zurück. Neben Stücken von ChoreografInnen, die das Festival über Jahre hinweg begleitet hat, sind auch Stücke von Newcomern zu sehen
Der Raumversteher Durch seine Arbeit als Psychiater an der Charité weiß Bernhard Haslinger, wie stark sich die Raumeinrichtung auf das Seelenwohl der Patienten auswirkt. Auf einem Symposium will er nun mit Philosophen, Historikern und Künstlern über neue Gestaltungsformen diskutieren
DER BODENSTÄNDIGE Fast 20 Jahre lang saß Wolfgang Wieland im Abgeordnetenhaus und erlebte, wie sich Grüne und taz gegenseitig inspirierten und bekämpften. 20 Jahre, in denen unsere taz-Redakteurin Plutonia Plarre den Lokalpolitiker regelmäßig zu innenpolitischen Themen befragte. Ein Glas Wein waren sie trotzdem nie trinken
DER MÖBELMANN Seit 1999 verkauft Rafael Horzon seine Regale, nun hat er zwei weitere Läden in Mitte und im Wedding eröffnet, mit denen er Geld verdienen will. Andere seiner Geschäftsideen waren spektakuläre Misserfolge – zum Beispiel eine Partnertrennungsagentur. Sein nächstes Projekt: Deutschland mit Erde verschütten, einen Urwald pflanzen und Holzhäuser bauen
ERFOLGSSTÜCK Überall steht sie auf dem Spielplan. Nun bringt auch das Staatstheater Braunschweig die französische Komödie „Der Vorname“ auf die Bühne. Und versucht daraus mehr zu machen als kernige Typen-Comedy
SCHILLERKIEZ Seit 21 Jahren verkauft „Eier-Lörchen“ vor allem Käfigeier aus dem Alten Land an die Neuköllner Kundschaft. In Neukölln lebt sie schon seit ihrer Geburt, den Schillerkiez verlässt sie nur unter Protest. Aber auf dem Tempelhofer Feld war sie noch nie
DIE SÄNGERIN Sophie Hunger ist Schweizer Popstar, musikalisches Wunderkind und die wohl prominenteste Neuberlinerin seit Langem. Ein Gespräch über das Wohnen in Prenzlauer Berg, eigenen Nachwuchs, die Bereitschaft zu einem Leben im Widerstand und die nächtliche Begegnung mit einem Wolf
Musik zum Zuhören und Mitmachen: Zum ersten Mal ist das europäische Festival „Big Bang“ in Hamburg zu Gast. Kindern wird dort ein umfassendes Programm geboten.
Schauspiel-Hannover-Intendant Lars-Ole Warburg über sein erstes Jugendtheaterstück, Erinnerungen ans Erwachsenwerden und den theatralen Umgang mit Comic- und Science-Fiction-Elementen.
DIE AKTIVISTIN Seit fast 30 Jahren zieht Irmela Mensah-Schramm mehrmals in der Woche los, um Nazi-Propaganda zu bekämpfen. Ihre Waffen: Ein Metallschaber, eine Flasche Nagellackentferner und eine große Portion Hartnäckigkeit. Beirren lässt sie sich in ihrer Arbeit weder von pöbelnden Nazis noch von verständnislosen Polizisten oder mitleidigen Verwandten. Ein Gespräch darüber, wie es sich anfühlt, wenn man seine Lebensaufgabe gefunden hat
DOKU Ein Apotheker, ein Metzger, ein Kaufmann, ein Kriminalbeamter: „183 Tage. Der Auschwitz-Prozess“ versucht sich über vier Angeklagte beim Prozess in Frankfurt der Schuld und dem Schrecken zu nähern
DIE AUTORIN Dorota Danielewicz kam 1981 als 16-Jährige mit ihren Eltern aus dem polnischen Posen nach Westberlin. Es war ein Umzug gegen ihren Willen. Die junge Frau zog sich zurück, dachte sogar an Flucht. Mehr als 30 Jahre später hat sie eine Liebeserklärung an die Stadt geschrieben, die sie sich erst peu à peu erobern musste
DER LEICHENKENNER Michael Tsokos leitet die Rechtsmedizin der Charité. Auf seinem Obduktionstisch landen erschossene Türsteher wie misshandelte Kinder. Vieles von dem, was ein Rechtsmediziner sieht, könne nicht gottgewollt sein, sagt Tsokos. Der Tod ist für ihn vor allen Dingen ein naturwissenschaftlicher Prozess
DIE SCHÜLERINNENSPRECHERIN Eigentlich steht Cindy Boateng nicht gern im Vordergrund. Trotzdem ist sie oberste Vertreterin der Berliner SchülerInnen. Die 17-Jährige sagt, es gebe zwei Cindys: eine, die sich engagiert; und eine, die nur Musik und ihre Ruhe braucht. Die zweite fühle sich gar nicht als Berlinerin, weil sie als Schwarze öfters rassistisch beleidigt werde. Ein Gespräch über Heimat, Bildung als Privileg und die leidigen Hausaufgaben
DIE MUSIKBEGEISTERTE Gleich nach dem Abitur packte Katja Lucker ihre sieben Sachen und verließ die niedersächsische Provinz in Richtung Berlin. Dort sammelte sie prägende musikalische Großstadterfahrungen, etwa bei einem Weihnachtskonzert in der Volksbühne, bei dem die Besucher auf die Sitze kotzten. Inzwischen tritt Berlins Popbeauftragte selbst als Akteurin in Erscheinung – mit neuen Festivalkonzepten