Nachdem die staatlich subventionierten Dienstleistungen gestrichen wurden, um den ungarischen Schuldenberg abzutragen, machen Frauen wieder mehr Haus- und Kinderarbeit / Deshalb verdienen sie weniger und steigen nicht auf / Keine Zeit für (Frauen-)politik? ■ Von Christine Biesinger
■ Die meisten Stationen im Abrüstungsfahrplan sind noch in weiter Ferne / Allein das INF–Abkommen ist so gut wie unter Dach und Fach / Bei der Reduzierung der strategischen und der Beseitigung der chemischen Waffen treten die Verhandlungen bisher auf der Stelle
■ Die Aids–Epidemie war kein Schicksal: Die Vorurteile von Wissenschaft, Politik und Medien gegen Schwule haben den Kampf gegen den Virus entscheidend behindert / Randy Shilts Geschichte eines kollektiven Versagens: das Buch „And The Band Plays On“ / 20.000 Amerikaner starben, bevor Reagan Stellung bezog
■ Nach dem Großprozeß gegen die Mafia: Die Opfer bleiben bei der Suche nach Entschädigung auf sich selbst angewiesen / Gelder fließen zwar reichlich - tauchen aber als staatliche Zuwendungen für Betriebe auf, die sich später als mafios erweisen / Einschüchterungsversuche und juristische Fußangeln
■ Erklärung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg / Die Trennung der NS–Verfolgten / Stiftungsgesetze und Anhörung der Opfer / Die weiteren Schritte
■ Stahlkongreß der bayerischen Grünen in Sulzbach–Rosenberg / Umbauprogramm für die Maxhütte und die Oberpfalz / Strukturdaten der Region „unterhalb der kritischen Masse“ / Systematische Ausblutung zugunsten der Metropole München / Das Arbeitsplatzargument: Erpressung mit der WAA
■ Schiitisches Märtyrerfest in Schiras: noch keine Kriegsmüdigkeit im Iran / Die Revolutionsgarden Pasdaran haben erfolgreich einen Staat im Staate errichtet
■ Knapp zwei Monate nach dem indisch–srilankischen Abkommen zur Lösung der Tamilenfrage bestimmt die tamilische Guerilla im Norden Sri Lankas immer noch die politische Marschrichtung / Die Bauern in den zerstörten Dörfern versuchen, ihre verminten Felder zu bestellen / Skepsis gegenüber den indischen Truppen überschattet Erleichterung über das Ende der Flächenbombardements / Die singhalesische Administration hat nichts zu sagen
■ Mit Hilfe der US–Armee soll im ärmsten Land Südamerikas der Anbau von Koka reduziert werden / Hinter dem Einsatz des Großen Bruders verbergen sich strategische Interessen / Bislang haben die USA keinen Militärstützpunkt auf dem Subkontinent / Auch die BRD mischt mit
■ Dem Terror und Anti–Terror auf der Spur: Stuttgarts Innenministerium lud zu einer Pressefahrt in das Ausbildungszentrum der französischen Anti–Terrorbrigade R.A.I.D. nach Paris/Bievres und in das BKA Wiesbaden / Das Schweigen der RAF oder: Der Legitimationsdruck der Ermittlungsbehörden wächst weiter
■ Der afghanische Widerstandskämpfer Khazan Ghul über die Bedingungen und Auswirkungen eines Abzugs der sowjetischen Truppen und über die Sinnlosigkeit eines Waffenstillstands Khazan Ghul ist gewählter Kommandant einer Gruppe afghanischer Mudjaheddin, die im Südosten des Landes, im Grenzgebiet zu Pakistan operiert. Die Provinz Paktia zählt zu den sogenannten „heißen“ Kriegszonen. Er ist Mitte/Ende Vierzig und kommt - selbst nach afghanischen Maßstäben - aus armen Verhältnissen. Im Rahmen einer Begatenförderung erhielt er eine Schulausbildung in Kabul, in den sechziger Jahren absolvierte er ein Lehrerstudium in der Bundesrepublik. 1973 ging er zurück nach Afghanistan und arbeitete dort in verschiedenen Landesteilen als Lehrer. Nach dem Putsch der Moskau–orientierten Demokratischen Volkspartei Afghanistans 1978 wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt. Nach der Entmachtung Präsident Tarakis durch Amin wurde er amnestiert und ging zurück in sein Stammesgebiet, wo er eine Widerstandsgruppe aufaute, die sich „Moslem–Freiheitskämpfer Afghanistans“ nennt. Die mittlerweile ca. 600 Mudjaheddin dieser Gruppe sind überwiegend Paschtunen aus dem Stamm der Tani.
■ In den USA versucht die Regierung mit den Jubiläumsfeiern zum 200. Jahrestag der Verfassung nationale Tradition zu konstituieren / Doch auch die „Founding Fathers“ waren nur gewöhnliche Politiker, für die Ideologie eine Sache war, soziale Praxis aber eine andere / Verfassungsdebatte um liberale Prinzipien wieder aktuell
■ Die Chemikalie baut radioaktives Cäsium im Körper ab / Norwegischen Rentieren soll nun die Schnauze damit gefärbt werden / Auch danach ist das Fleisch noch hochgradig verseucht, aber im legalen Rahmen / Besser strahlendes Fleisch mit Geschmack als mit Salzwasser entseuchtes, das fade schmeckt?
■ Heftig ist der Streit zwischen „Müttern und Emanzen“ um das „Müttermanifest“ / Gar von faschistischer Ideologie war die Rede Jetzt formulierten grüne Frauen eine differenzierte Antwort / Wir dokumentieren ihre Stellungnahme auszugsweise
■ ... sagten sich 56 Frauen der griechischen Insel Lesbos und gründeten eine „Frauen–Touristik Genossenschaft“ / Ihr ungewöhnliches Projekt bringt ihnen Spaß und eigenes Geld / Von Routine keine Spur
■ Oberpfälzer Stahlwerk ist mit 700 Millionen DM verschuldet / Mißmanagement von Klöckner / Bayerische Staatsregierung verdiente am Untergang der Maxhütte und will eigene Untätigkeit kaschieren / Milliarden für die WAA, wenige Millionen für die Maxhütte / „Kampf um Arbeitsplätze geht weiter“