Banalität und Wahrheit im konsequenten Oberflächenbluff. Stefan Bachmann stellt in Hamburg seine Märchenonkelqualitäten unter Beweis und geht bei der Uraufführung von Rainald Goetz’ „Jeff Koons“ dem Autor nicht auf den Tiefenleim ■ Von Ralf Poerschke
Bis in die Siebziger war das Barrio Reus Zentrum jüdischen Lebens in Montevideo. Heute leuchtet dort Mischa Kuballs Installation „greenlight“. Das Goethe-Institut ist's ebenso zufrieden wie die Bewohner des ersten Arbeiterviertels Südamerikas ■ Von Christiane Kühl
Das zentrale Rätsel des Falls Raoul Wüthrich ist: Warum legen gerade die USA einen solchen Eifer an den Tag, Kinder als Kriminelle einzustufen? Hinweise auf den traditionellen amerikanischen Puritanismus reichen als Erklärung nicht aus ■ Von René Grandjean
Der „FAZ“-Journalist Konrad Adam sucht nach der alten Mitte. Doch die entpuppt sich, genauso wie die modische neue Mitte, bei näherem Hinschauen als flüchtiger Gegenstand. Denn die Gesellschaft ist facettenreicher, als die Begriffe suggerieren ■ Von Warnfried Dettling
Abgründige Provinz und abwegige Verwandtschaftsverhältnisse: Robert Altmans Alterswerk „Cookie's Fortune“ ist eine Südstaaten-Milieustudie, die subtil in den Mainstream des Wiedererkennens führt ■ Von Ulf Erdmann Ziegler
■ Basteln am eigenen Leib: In den Siebzigern wurde nach der „wahren Natur“ des Körpers gesucht, in den Neunzigern ist er Rohstoff, den es zu gestalten gilt. Die Soziologin Gabriele Klein über Tanz, Tattoos und elektronische Vibrationen
Seit Theweleits „Männerphantasien“ gilt der faschistische Mann als verklemmter Akteur. Franziska Meier hat sich mit seiner Attraktivität beschäftigt ■ Von Karin Wieland
Im Schatten des großen amerikanischen Staatsdramas diskutierten amerikanische und europäische Jugendliche mit Wissenschaftlern und Journalisten über Sex ■ Von Peter Tautfest
Orientierungssuche auf schiefen Ebenen: Daniel Libeskinds Neubau für ein Jüdisches Museum in Berlin hat die erste Bewährungsprobe glänzend bestanden. Über achttausend Neugierige besuchten das leere Gebäude, betasteten seine Wände und nahmen es in Besitz ■ Von Ulrich Clewing
Denkmalsgänger sollten nicht mit einer Verewigung des schlechten Gewissens, sondern mit dem Zeugnis eines verunmöglichten Erbes konfrontiert werden. Zu den Funktionen von Denkmälern und Mahnmalen. Ambivalenzen eines Holocaust-Denkmals ■ Von Daniele Dell' Agli