Die Tage des bislang so übermächtigen sowjetischen Turnens sind gezählt: Nach den Olympischen Spielen 1992 zerfällt das Team in einzelne Segmente/ Die Trainer zieht es ins Ausland ■ Aus Moskau Thomas Schreyer
„Mütterchen“ Rußland muß erst noch herausfinden, wer es ist. Mit dem Zerfall des SU-Imperiums und der Abspaltung verschiedener Unionsrepubliken stellt sich den Russen zunehmend die Frage nach ihrer Identität. Die extremen Nationalisten knüpfen dabei an die zaristische Trinität von „Autokratie, Orthodoxie und Volkstum“ an. Ob sie sich gegen die „westliche Dekadenz“ durchsetzen oder ein liberales Nationalgefühl siegt, ist offen. ■ VONKLAUS-HELGEDONATH
Im Hamburger Hafen hat das Wohnschiff „Bibby Endeavour“ festgemacht, um Aussiedlern, Asylbewerbern und Obdachlosen eine vorübergehende Bleibe zu bieten. ■ Von Ute Jurkovics
Wird die deutsche Minderheit in Oberschlesien zur Belastung des künftigen deutsch-polnischen Verhältnisses?/ Die Vertriebenenverbände verstärken ihre Aktivitäten in Schlesien/ Minderheitenpolitiker verlangen europäischen Sonderstatus für Oberschlesien/ Rund eine halbe Million Oberschlesier haben zwei Pässe ■ Aus Opole/Oppeln K. Bachmann
Statt zu der beabsichtigten Modernisierung der Dörfer kam es in der Sowjetunion zu einer Verdörflichung der Städte/ Der Nationalitätenkonflikt zerstört nun die letzten Überbleibsel einer kosmopolitischen urbanen Kultur/ Die städtischen Infrastrukturen sind bereits weitgehend zusammengebrochen ■ Von Gassan Gussejnow
■ Irina Gruschewaja und Gennadij Gruschewoj vom sowjetischen Bürgerkomitee „Die Kinder von Tschernobyl“ ziehen eine ungeschminkte Bilanz der Reaktorkatastrophe / Die Betroffenen werden von einer verseuchten Region in die nächste umgesiedelt / Spendengelder landen im Energieministerium
Süden der UdSSR weitgehend vom Islam bestimmt / Der Impetus der Revolutionäre war dem großrussischen Überlegenheitsdünkel gar nicht so fern / Auf Stalins Geheiß wurden willkürlich Nationen geschaffen / Islamische Bräuche sind mit Sowjetmenschen Symbiosen eingegangen / Fundamentalismus keine erste Gefahr ■ Von Bert G. Fragner