Große Ideen für große Arenen oder Wie man in anderthalb Strophen den Nahostkonflikt löst: Auch auf dem neuen Album der Friedensrocker U2 riecht Freiheit wie ein frisch gewaschener Babykopf
Das Befremden überwunden: Morton Feldman, der das Scheitern eigentlich einkalkuliert hatte in seine Kompositionen, rückt zur Klassik auf, wie neue Produktionen in Stuttgart und Bonn zeigen
Bombenlegen in der Sprache: Der Autor Tom Peuckert dringt tief in die Erschütterungen der Zeitgeschichte und manchmal auch nur ganz nahe unter die Oberfläche der Medien, um beides für das Theater hervorzubringen
Cindy Shermans neueste Serie „Clowns“ in der Kestner Gesellschaft in Hannover zeigt nicht dieweise-resignativen Spaßvögel aus dem Zirkus, sondern tückische Verführer Marke Hollywood
Wie man sein Leben auf die Karriere des Popstars ausrichten kann, ohne den großen Durchbruch zu schaffen: Als Kind hatte Ben Kweller seine ersten Bands, mit 15 sollte er der neue Kurt Cobain werden, mit 18 hatte er sein erstes Comeback. Heute singt er traurige Lieder im Stil der Siebziger
Ein Philosoph zwischen allen Stühlen, der in allen philosophischen Kontroversen einen dritten Weg gezeigt hat und dort politisch wurde, wo die äußeren Bedingungen ein Erkennen der Realität unmöglich machen: Die Weimarer Tagung „Ein neuer Blick auf die Welt. Spinoza in Literatur und Ästhetik“
Gefühle körperlich ausdrücken, ohne sie plakativ zu machen – darum geht es dem Schauspieler Richy Müller. Und weil der Körper am deutlichsten spricht, wenn die Stimme stumm bleibt, ist sein Schweigen beredt und vielgestaltig. In Michael Kliers neuem Film „Farland“ gibt er einen Mann, der implodiert
Wie die Pop-Art auf den Pop kam: Der Münchner Kunsthistoriker Walter Grasskamp untersucht „Das Cover von Sgt. Pepper“. Seine „Momentaufnahme der Popkultur“ kann vom Design des britischen Künstlers Peter Blake bis auf die Kunst der Renaissance rückschließen und bleibt doch ganz beim Zeitgeist
Leuchttürme und spiegelnde Seen: Bei Olafur Eliasson, gerade mit einem hohen Preis ausgezeichnet, ist die Technik offensichtlich und die Anmutung der Natur trotzdem nicht fern. Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt seine Arbeiten mit Licht, Spiegelungen und anderen Irritationen der Wahrnehmung
Nicht ohne Koketterie hat Cartier-Bresson 1952 postuliert, was eine Fotografie ausmacht: Es ist der entscheidende Augenblick. In Berlin gastiert nun die große Retrospektive des großen Fotografen
Terrorismus wie aktuell der islamistische provoziert Debatten um akute Sicherheitsgefährdungen: Werden wir genug geschützt? Ja, reichlich. Aber vollständige Garantien vor Anschlägen gibt’s keine
„Anuraaqtug“ bedeutet in der Sprache der Inuit „der Wind bläst“. Was bei der Renaissance des Anoraks irgendwie auf der Strecke blieb, war das schlechte Gewissen über den Pelz an der Kapuze