Arno Funke wurde als Erpresser „Dagobert“ weltberühmt. Vor 20 Jahren endete der spektakuläre Fall mit seiner Festnahme. Funke über seine Kindheit, Reue und den Fall Hoeneß.
MUSIK Der Brite und Wahlberliner Robert Metcalf arbeitet als Entertainer für Kinder. Während Erwachsene häufig den Lerneffekt an seinen Songs schätzen, geht es seiner kindlichen Fangemeinde vor allem um das Alberne daran. Er habe nichts gegen Pädagogik, sagt Metcalf – aber sie müsse schon Spaß machen
TANZ Das Festival „This Ain’t Africa“ will kulturellen Austausch jenseits europäischer Deutungshoheit. Das ist nicht so ganz einfach, schon weil das Geld von den ehemaligen Kolonialmächten kommt
Als der Arabische Frühling begann, reiste Elias Perabo zum ersten Mal durch Syrien. Er fand Kontakt zu Aktivisten, denen er mit der Initiative "Adopt a Revolution" seitdem von Berlin aus den Rücken stärkt.
Wer die César-Klein-Ausstellung in Eutin besucht, lernt einen einst sehr umtriebigen, vom NS-Regime verdrängten und schließlich in Vergessenheit Geratenen kennen.
DER KAMMERMUSIKALISCHE NEUROLOGE Heilen und heil machen, beides: Christoph Schreiber arbeitet als Arzt und er repariert alte Flügel. Dazu betreibt er einen Salon für Kammermusik, und dort sollen Musiker auftreten, die zum Niederknien gut spielen – und die Schreiber auch persönlich schätzt
DER MUSEUMSDIREKTOR Passt er mit seinem altertümlichen Bart nicht gut zu den Dinosaurierknochen in der Ausstellung? Nein, der Schein trügt: Johannes Vogel hat frischen Wind aus London mitgebracht, als er im Februar 2012 als Generaldirektor ans Berliner Naturkundemuseum kam. Seine Vision: ein Museum als Ort, wo Forschung und Gesellschaft in einen Dialog treten
Judith Holofernes ist keine Heldin mehr, sondern Solokünstlerin. In Kürze erscheint ihr Album "Ein leichtes Schwert". Ein Gespräch über den Abschied von der Band, Kreuzberg und Rio Reiser.
DIE BUCHHÄNDLERIN Bücher sind für Sophia Raphaeline schlicht wie die Luft, die sie zum Atmen braucht. Früher war sie mal ein Mann, heute lebt Raphaeline als Frau – und hat sich dennoch nie im falschen Körper eingesperrt gefühlt. Ein Gespräch über Deutsch als Anstrengung, Kreuzberg als ein Hort der Freiheit und das Tolle am Frausein
DIE KOMPONISTIN Als Jugendliche flüchtete Ursula Mamlok vor den Nazis aus Berlin, in den USA wurde sie mit ihrer kargen Zwölftonmusik berühmt. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte Mamlok im Alter von 83 Jahren nach Berlin zurück. Den Flügel, den sie seit über 50 Jahren besitzt, spielt sie seitdem im Clubraum ihres Seniorenstifts
DER MAGIER Für seine Tricks braucht Peter Schuster nur ein Kartenset. Damit aber kann er einiges anfangen: Der Vorsitzende des Berliner Zauberervereins erzählt, wie er sich an DDR-Grenzern vorbeizauberte, was Mathematik und Magie verbindet – und warum Zauberer schon mal als Spione arbeiten, wenn sie sonst nichts zu tricksen haben
DIE FRAUENFORSCHERIN Geschichte braucht keine HeldInnen, sagt Claudia von Gélieu: Die Stadtführerin und Gründerin von „Frauentouren“ erforscht das Leben unbekannter Berlinerinnen. Deren Alltagsgeschichten sollen Mut machen, sagt die Politikwissen-schaftlerin – auch Frauen, die heute Minijobs machen oder sonst prekär leben
MAUERFALL Oberstleutnant Harald Jäger hatte in der Nacht des 9. November 1989 Dienst am Grenzübergang Bornholmer Straße. Er war es, der den Weg frei gab für DDR-Bürger in den Westen: „Kontrollen einstellen, Schlagbaum auf und alle raus!“ Nun wird ein Kinofilm über Jägers einsame Entscheidung gedreht. Ein Gespräch über eine Nacht, die die Welt veränderte
DER BÄCKER Wenn manch andere zu Bett gehen, beginnt seine Arbeit: Ein echter Bäcker zu sein wie Lars Siebert ist ein hartes Brot. Doch Siebert hat Spaß an seiner Arbeit in seiner Backstube in Prenzlauer Berg, die noch immer fast so aussieht wie zu Wendezeiten. Er freut sich über die tägliche Abwechslung und dass er Kindern bei einer Betriebsführung zeigen kann, wie Getreide aussieht. Und was daraus wird: Vollkornbrot, Kürbiskernbrot, Mehrkornbrot, Plunder, Pfannkuchen, Splitterbrötchen, Mohnbrötchen, Streuselkuchen, Pflaumenkuchen, Croissants, Bienenstich, Amerikaner. Und Altberliner Schrippen
DER HAUSTECHNIKER Drei Kilometer legt Hartmut Becker Tag für Tag quer durch die Philharmonie zurück. Auch zum 50. Jubiläum des epochemachenden Konzertgebäudes sorgen er und seine Mitarbeiter für die entscheidenden Details: dass das Orchester richtig sitzt, die korrekten Lampen hängen – und immer genug Staub liegt