Der Buchhändler Klaus Baltruschat konnte zum erstenmal das Krankenhaus verlassen. Es zog ihn zum Handball. Nach dem Attentat wünschen sich seine Frau Käthe und er vor allem eines: Normalität ■ Von Jens Rübsam
Auf den Straßen des Ruhrgebiets protestieren heute die Steinkohlekumpel gegen den Abbau von Subventionen. 1.400 Meter tiefer plant Uwe Witt schon seine Würstchenbude vor dem Arbeitsamt ■ Von Constanze von Bullion
Alte Leute in der bulgarischen Kleinstadt Dragoman leben von 13 Mark Rente, Konserven und der Hoffnung auf die Abwahl der Exkommunisten ■ Aus Dragoman Barbara Oertel
In Grosny ist es heute schwieriger, eine Flasche Wodka zu kaufen als eine Kalaschnikow. Mit der Islamisierung Tschetscheniens verfolgen die „Kommandanten“ aber rein politische Zwecke ■ Aus Grosny Boris Schumatsky
Die Armut läßt den ledigen Müttern in Ungarn keine Chance. Wer sein Kind nicht ernähren kann, ist gezwungen, es zur Adoption freizugeben. Die Selbstmordrate unter den Jugendlichen ist hoch ■ Aus Budapest Regine Kimmel
Italiens Staatsanwälte trauen sich nicht mehr, irgend etwas zu unterschreiben. Ob sie Anklage erheben oder nicht: Immer laufen sie Gefahr, selbst mit Klagen und Verfahren überzogen zu werden ■ Aus Rom Werner Raith
Rund eine Million Jemeniten lebten bis zu dem irakischen Überfall auf Kuwait 1990 in den Golfstaaten. Dann wurden sie ausgewiesen. Doch im Jemen gibt es für sie bis heute keine Zukunft ■ Aus Hodeida Thomas Ludwig
■ Bei den Landwirten an Rhein und Ruhr herrscht Ratlosigkeit: Wie soll die Hanfernte von den Feldern kommen, und was soll mit den Pflanzen dann passieren?
Sie reden vom Scheitern der Stadtguerilla und von den Skrupeln, Menschen zu liquidieren. Ulrike Meinhofs Freundinnen und Genossen nutzen ihren 20. Todestag zu einem öffentlichen Gespräch ■ Aus Berlin Bascha Mika
Hamid Abdanur kam mit 7, klaute mit 10, raubte mit 14 und sitzt mit 18: Einer von vielen Ausländern im Jugendknast ■ Von Richard Laufner und Miriam Reddemann
Im Hamburger Hafen herrscht Krieg. Deutsche Schlepper fürchten niederländische Konkurenz. Mit aufheulenden Motoren jagen sie den Billiganbietern wendig hinterher ■ Von Bord des fetten Schleppers „Resolut“ Jan Feddersen
Auf einem „Juniorengipfel zur Informationsgesellschaft“ wollten japanische Industrielle von vierzig Jugendlichen aus aller Welt erfahren, wie sie sich die digitale Zukunft vorstellen ■ Aus Tokio Georg Blume
Hanf, Flachs und Nessel gehören zu den vielversprechendsten nachwachsenden Rohstoffen, aber es gibt noch Probleme bei der Verarbeitung ■ Von Frank Waskow
Die sowjetische Umsiedlung zwang Rußlands Sámi zur Aufgabe alter Traditionen. Erst der Zerfall der Sowjetunion brachte ihnen neue Verdienstmöglichkeiten ■ Von Songa Zekri
Sie stolpern von der Fähre, keuchen zum Leuchtturm, hinterlassen zertrampelte Wiesen – und zuwenig Geld. Eine Insel kämpft mit ihren Tagestouristen ■ Aus Kloster Bascha Mika
Sie sind abenteuerlustig und hilflos. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt selbst und freuen sich über Legosteine. Die Straßenkinder von St. Petersburg ■ Von Peter Dammann