Versuch über einen anders schönen Tag: Im Guten wie im Schlechten, alles ist beschwert rund um Peter Handke. Nun hat der Schriftsteller ein neues Buch geschrieben, einen kleinen Prosaband namens „Kali“. Zeit für eine Lockerungsübung
Fragil, dunkel und schützenswert: Schon 1861 warnte Jules Michelet in seiner höchst politischen und rasant geschriebenen Naturbetrachtung vor dem Leerfischen der Ozeane. Nun ist mit seinem Buch „Das Meer“ eine der wichtigsten Studien des 19. Jahrhunderts neu aufgelegt worden
Wie die Mode die Idee der Kunst stahl: Alicia Drake erzählt in ihrem Buch „The Beautiful Fall“, wie es dazu kam, dass Yves Saint Laurentin den 70er-Jahren Picasso vom Thron stieß
Heinrich Spoerl gilt weithin als Urheber der „Feuerzangenbowle“. Dass der Schriftsteller Hans Reimann den größten Anteil hatte, ignorieren Verlag und Literaturwissenschaftler. Reimann hatte Spoerl die Autorenschaft aus politischen Gründen übertragen – er wollte Repressalien durch die Nazis vermeiden
Im neuen James-Bond-Film „Casino Royale“ wird geblutet und geprügelt. Daniel Craig bleibt sich als Haudrauf treu und küsst nur, wenn es notwendig ist. Dafür hat er begriffen: Die Welt ist komplizierter geworden, und Gadgetfetischismus ist out
Vorbilder für die „Simpsons“ und Nachbilder des Kalten Krieges: 1950 entwarf der Cartoonzeichner Carles M. Schulz mit seinen „Peanuts“ ein amerikanisches Kinderparalleluniversum. Nun erscheinen die ersten zwei Bände der deutschen Werkausgabe
Kritik der Kritik (14): Das Feuilleton interessiert sich immer weniger für Kultur, schon gar nicht für solche aus fremden Regionen. Genau das macht es anfällig für eine schlicht gestrickte Rhetorik vom „Kampf der Kulturen“. Aufklärung sieht anders aus
Mall Rats (2): Im Einkaufszentrum kosten ein Becher Kaffee und zwei Hackepeter-Brötchen nur 2,30. Beim Frühstück werden Märchen aus einer anderen Zeit erzählt
Früher hatte man noch Gefühle: Margarethe von Trottas Melodram „Ich bin die Andere“ erzählt von einer Tochter, die sich in drei Persönlichkeiten spaltet, weil sie ihrem Vater verfallen ist – als wäre der Freud’sche Familienroman nie revidiert worden
Kritiker der kulturellen Überheblichkeit: Der Soziologe Wolf Lepenies erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ein Gespräch über gescheiterte Moralisten, die Einflussmöglichkeiten von Intellektuellen auf das politische Tagesgeschäft und das dogmatische Linkssein der 68er