Die Poesie ist niemandem etwas schuldig: Ralph Dutli gelingt es in seiner psychologisch einfühlsamen und nie aufdringlichen Ossip-Mandelstam-Biografie, hinter der Figur des Asketen und Literaturbesessenen auch den lebensfrohen, sinnlichen, witzigen Mandelstam zum Vorschein zu bringen
Immer mehr RussInnen verlassen die Staaten der GUS und flüchten nach Rußland. Nationalisten aller Schattierungen machen sich zu Sprechern ihrer Interessen, um das Großrussische Reich vergangener Zeiten wiederherzustellen. Tatsächliche Hilfe für die Rückkehrer jedoch fehlt – die schwerfällige Bürokratie ist überfordert, und das Geld ist knapp. ■ Aus Moskau Ulrich Heyden
Die Abnabelung von Rußland fällt der Ukraine nicht leicht. Während die Regierung aus lauter Kompromißsucht auf der Stelle tritt, sagt sich die politikmüde Bevölkerung zunehmend vom offiziellen Wirtschaftsleben los ■ Aus Kiew Klaus-Helge Donath
Die Legende der Florence Nightingale (2. Teil)/ Die Sorge für den Körper als weiblicher Beruf, schlechthin als Lebenswerk/ Krankenhaus und Sozialarbeit begleiten als Domäne des Weiblichen, als permanente Reparaturanstalt, fortan das System der industriellen Produktion und Zerstörung ■ Von Uta Ruge
Eine höhere Tochter entdeckt ihre Berufung/ Gegen hartnäckigsten Widerstand von Familie und Gesellschaft beschließt Florence Nightingale, dem Schicksal einer Frau ihrer Klasse zu entfliehen/ Nach 15jährigem Kampf kann sie ihren Willen durchsetzen/ Die Lady auf dem Weg zum Mythos ■ Von Uta Rüge
■ „Berliner Zustände“ heißt der Beitrag des Berliner Autors im Mitte Dezember erscheinenden neuen Heft von 'Lettre International‘. Wir drucken hier den letzten Abschnitt des Aufsatzes ab.
■ Fasil Iskander, 1929 in Suchumi geboren, ist heute einer der erfolgreichsten Autoren der Sowjetunion. Er ist abchasischer und persischer Abstammung, lebt seit zwanzig Jahren die Hälfte des Jahres in Moskau. Im Oktober war er auf Lesereise in der BRD. Mit Fasil Iskander sprach Barbara Kerneck.