Seit der jüngsten israelischen Militärintervention im Westjordanland wird ein Boykott von Produkten aus den USA in Saudi-Arabien immer beliebter. Kinder lernen in der Schule, auf die Herkunft der Waren zu achten. Auch die Regierung wird kritisiert
Niger, eines der ärmsten Länder der Welt, versucht mit freien Präsidentschaftswahlen einen neuen Anlauf zur Demokratie nach Jahren der Militärherrschaft. Die Wahlen bedeuten auch einen gesellschaftlichen Aufbruch ■ Aus Niamey Sandra van Edig
Nach scharfer Kritik des Arbeitsministers wollen dänische Supermärkte muslimischen Angestellten das Tragen von Kopftüchern erlauben. Auch die Staatsbahn will Mitarbeiterinnen künftig hauseigene Kopfbedeckungen anbieten ■ Von Reinhard Wolff
Eine junge Frau sorgt bei der konstituierenden Sitzung des neuen türkischen Parlaments für einen Eklat. Die islamistische Abgeordnete Merve Kavakci erscheint zur Vereidigung mit Kopftuch ■ Aus Istanbul Jürgen Gottschlich
Derzeit erlebt Nigeria die schwerste ökonomische und soziale Krise seit Menschengedenken. Von den freien Wahlen, die dem Land eine Demokratisierung bringen sollen, erhoffen sich die meisten Menschen daher nur wenig ■ Aus Lagos Dominic Johnson
Auf ihrer Flucht vor religiöser Verfolgung erhielten die deutschstämmigen Mennoniten im Norden Mexikos Asyl. Die Erben der Wiedertäufer verweigern sich noch heute allem, was nach Sex und Sünde riecht. Viele ihrer Kinder haben mit religiöser Tradition jedoch nicht mehr viel im Sinn. Sie orientieren sich am Lebensstil der nahen USA ■ Von Anne Huffschmid (Text) und Jens Holst (Fotos)
Heute vor 75 Jahren entstand die Türkische Republik. Die Ideologie des „Vaters der Türken“, Mustafa Kemal, gilt als unantastbar. Dabei hat die Realität sie längst eingeholt. Dem Staat droht der Zusammenbruch ■ Aus Istanbul Jürgen Gottschlich
■ Seit drei Wochen wird in einem Mammutverfahren angeblichen Islamisten der Prozeß gemacht. Angeklagte und Verteidiger lehnen das Tribunal wegen rechtsstaatlicher Bedenken ab
Mehr und mehr junge Muslime in den Niederlanden leben nicht mehr ernsthaft nach den Regeln des Korans. Dabei hat der Islam in Bildungseinrichtungen mehr Fuß gefaßt als in Deutschland. Viele muslimische Eltern entscheiden sich jedoch für eine gute Schule, unabhängig von der Religion ■ Von Jeannette Goddar
Die aktuelle Debatte um Multikulturalität kreist äußerlich um zwei Pole: die linksliberale Seite fordert ein interkulturelles Miteinander, die neokonservative ein ethnopluralistisches Nebeneinander. Im Kern ergänzen sich beide: kulinarische Vielfalt und farbige Moderatoren sind gut, Kopftücher und andere Zeichen der fundamentalistischen Vormoderne hingegen nicht ■ Von Mark Terkessidis