■ Die Unternehmer feiern den Rücktritt Lafontaines als „zweite Chance“ für die Wirtschafts- und Steuerpolitik. Sie machen nun Druck, daß der personellen Änderung auch eine inhaltliche Kehrtwende folgt. Mit Schröder als SPD-Chef braucht die Wirtschaft um ihre Pfründen nicht zu fürchten
Ein U-Boot-Geschäft mit der Türkei kann Rot-Grün nicht mehr verhindern. Anfragen für künftige Waffengeschäfte könnten für Sprengstoff sorgen ■ Aus Bonn Severin Weiland
■ Trittin zieht nach Einsprüchen aus verschiedenen Ressorts eigenen Entwurf zurück. Bei den Konsensgespächen sollen nun auch die Umweltschützer und Gewerkschaften zu Wort kommen
■ Koalition einig über Atomgesetz: Wiederaufarbeitung wird gestoppt, Zwischenlager direkt an den AKW, Atom-Haftpflichtversicherung wird teurer. Forschungsreaktoren nicht betroffen
Trittin-Ministerium schlägt Ende der Wiederaufarbeitung nun im Jahr 2000 vor. Nächste Woche muß aber noch der rot-grüne Koalitionsausschuß in Bonn darüber tagen ■ Von Jürgen Voges
■ Koalition streitet um Details der Ökosteuer und um Ausnahmen für ihre Klientel. Die Grünen wollen lieber eine Verschiebung als eine Verwässerung ihres Konzeptes
■ Der Ministerpräsident a.D. wird der nächste Bundespräsident. Wenn er denn will. SPD-Parteichef Lafontaine steht bei Johannes Rau im Wort, und die SPD-Frauen beugen sich, auch wenn nicht alle glücklich sind mit dieser Wahl
■ Überraschende Personalentscheidungen: Diejenigen, die in der letzten Legislaturperiode noch den Kurs der grünen Fraktion bestimmten, sind bei der Postenvergabe meist leer ausgegangen
■ Umweltverbände und grünes Fraktionsmitglied kritisieren die Einigung der Koalitionäre zum Ausstieg, weil konkrete Ausstiegsfristen fehlen. Grünen-Chef Trittin ist zufrieden mit dem Ergebnis, das im wesentl
■ Heute verhandeln SPD und Grüne über Innere Sicherheit und Immigration. Eine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts ist sicher, ein Zuwanderungsgesetz gibt es wohl nur als Arbeitsauftrag
■ Im Bundestag scheiterte der SPD-Antrag, die doppelte Staatsbürgerschaft einzuführen. SPD kündigt Novelle "mit neuen Mehrheiten" für 1999 an. Junge Wilde hielten Fraktionsdisziplin
In Nordrhein-Westfalen wird sich etwas ändern: Johannes Rau tritt ab. Die Geschäfte sollen Wolfgang Clement und Franz Müntefering übernehmen. Der rot-grünen Koalition drohen dadurch keine tiefen Risse, sagen die Sozialdemokraten ■ Aus Düsseldorf Walter Jakobs