Während sich die führenden Ligen Europas weiter modernisieren, droht der angeblich wirtschaftlich boomenden Bundesliga ein sportliches Schicksal wie das von Berti Vogts: im trotzigen Beharren auf nationale Tugenden alle Qualität zu verlieren. Von deutschem Fußball vor dem Beginn der 36. Bundesligasaison, hier gebührend ernst diskutiert ■ von Peter Unfried
Gutes Essen und die Fähigkeit zum Genuß hat sich die Slow- Food-Bewegung auf die Fahnen geschrieben. Hartnäckig und geduldig arbeitet sie daran, der McDonaldisierung unserer Eßgewohnheiten eine liebenswürdige und wohlmundende Alternative entgegenzusetzen – ohne Hast, Hektik und Nervosität. Begründer und Förderer der Bewegung für ein besseres Leben sind zwei Linke, Carlo Petrini und Luigi Wanner. Sie sagen: „Wir sind kein Greenpeace der Eßkultur. Unsere Art der Auseinandersetzung ist slow, ruhig.“ Inerviewt hat die beiden ■ Manfred Kriener
Früher stand Karl Ludwig Schweisfurth einem Fleisch- und Schlachterimperium vor. Heute zählt er zu den vehementesten Kämpfern für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Anders als viele andere Ökobetriebe wird sein Unternehmen sogar bald schwarze Zahlen schreiben können. Inzwischen klopfen auch die Macher der Expo 2000 in seinem Betrieb an, um mit seinem Musterprojekt international zu renommieren ■ Von Martin Rasper
Aus Angst vor Abschiebung rebellieren in Unteritalien kasernierte heimliche Einwanderer. Die Regierung in Rom befürchtet eine neue Strategie der Immigranten ■ Aus Syrakus Werner Raith
■ Bonn und Moskau suchen einen politischen Ausweg aus der Krise in der serbischen Provinz. Als mögliches Vorbild gilt das Dayton-Abkommen. Albaner melden Angriff auf Vorort von Pec
■ Vor zwei Monaten gab die Rote Armee Fraktion ihre Auflösung bekannt. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gegen die Bundesrepublik ist damit noch längst nicht erledigt. Auch weil die Erklärung viele Fragen offenließ. Karl-Heinz Dellwo, ehemaliges RAF-Mitglied, beginnt sie im Gespräch mit Petra Groll zu beantworten.
Mystik ist ein schillernder Begriff. Sie beginnt dort, wo die Logik aufhört, und wird erlebt von denen, die sich auf Grenzsituationen einlassen. Wenn von Mystik im Abendland die Rede ist, dürfen zwei Namen nicht fehlen: Hildegard von Bingen und Caterina von Siena. Daß Mystik eine Erfahrung jenseits von konventioneller Religiosität sein kann, zeigt das Leben der Atheistin Rosa Luxemburg. Eine politische Visionärin, die bereit war, ihre persönlichen Grenzen zu überschreiten. Der Versuch einer Annäherug ■ Von Jörg Jungmayr
■ Zeitgleich wurden in Frankreich, Deutschland, Belgien und Italien Gebäude durchsucht und zahlreiche mutmaßliche Anhänger der Bewaffneten Islamischen Gruppen (GIA) festgenommen
Fünfzehn Jahre hat der Bundestag gebraucht, um sich auf ein neues Kindschaftsrecht zu einigen. Geschiedene Eltern können nun ab 1. Juli gemeinsam das Sorgerecht ausüben, und auch Unverheiratete dürfen gleichberechtigt für ihre Kinder sorgen. Wenn die Mutter es will ■ Von Christian Gampert
Nach der Flucht zweier Mafiosi aus dem Knast wollte Gianni Flick zurücktreten. Doch die Koalitionspartner und Regierungschef Prodi stärken ihm den Rücken ■ Aus Rom Werner Raith
Der Senat billigt eine umstrittene Strafrechtsänderung. Nun muß die Abgeordnetenkammer noch zustimmen. Die Fronten verlaufen quer durch die politischen Lager ■ Aus Rom Werner Raith
Weltpolitik in München: Das bayerische Kabinett macht Überstunden für den Euro. Landesvater Stoiber überbringt weißblaues Ja persönlich an Kommissionschef Santer ■ Aus München Stefan Kuzmany