Gutmenschen, Moralisten und verfolgende Unschuldslämmer – die Generation Grass hat sich selbst missverstanden: nationalsozialistisch geprägt und konserviert in ihren Gewissheitswelten
War die Grass-Debattenschlacht immer noch nicht das letzte Hurra der öffentlichen Achtzigjährigen? Sollten die Alten nicht besser ein Einsehen haben und den Mund für immer schließen? Klaus Harpprecht (79) übt schon einmal
Finistère nennt sich das Département im Westen Frankreichs. Der Namen stammt noch aus den Zeiten der römischen Besatzung: Finis Terrae, das Ende der Welt. Gerade in heißen Sommern ist die Bretagne ein beliebtes Urlaubsziel
Liebe WM-Fanatiker, willkommen zurück in der Realität! Sie haben den gesamten letzten Monat ausschließlich mit Fußball-Schauen verbracht und fühlen sich jetzt etwas unterinformiert? Wir schaffen Abhilfe
Wer nicht gegessen wird, findet entschieden mehr Beschützer als die Tiere in der industriellen Produktion. Denen geht es seit der Vogelgrippepanik eher schlechter -–aber dieses Wissen taugt nicht zur Wiederauflage des Medienhype um die Geflügelpest
Jeden schweren Brocken, den ihm das Schicksal in den Weg legte, verwandelte er mit leichter Hand in Kunst, und so war es kein leichtes Schicksal für das Schicksal, es mit einem wie ihm aufnehmen zu wollen: ein Nachruf auf den großen Schriftsteller Robert Gernhardt
Es war ein Desaster: Wie Nietzsches Schwester Elisabeth im Dschungel von Paraguay arische Rassemenschen, rein und vegan, züchten wollte. Jetzt bringt ein Amerikaner deutsche Kultur zurück nach Nueva Germania. Eine Forschungsreise zur Villa Silberblick in Weimar
Mit Evo Morales und Hugo Chávez hat die westliche Linke wieder zwei Darlings aus Lateinamerika. Sie repräsentieren die Sehnsucht nach einer Alternative und rufen doch auch kolonialistische Bilder ab: die vom guten Eingeborenen, der Zugang zum „Echten“ hat
Papa ante portas, und das, obwohl Angela Merkel Bundeskanzlerin ist: Angeblich droht die weltweite Wiederauflage des Patriarchats. Nur im mexikanischen Juchitán haben noch immer die Frauen das Sagen, die Sozialanthropologin Veronika Bennholdt-Thomsen fragt sich, wie lange noch
Ludwigshafen am Rhein wirkt eigenartig vergilbt. Es ist der ausgebleichte Sepiaton abgelegter Erinnerungsfotos. Die Stadt erinnert an eine Vision industrieller Moderne, die von der Zeit liegen gelassen wurde. Ihre Geschichtslosigkeit ist zu eingefrorener Geschichte geworden
Der Dresscode der Globalisierung wird überall respektiert: Anzug und Krawatte, in Politik wie in Geschäft. Dass es damit bald vorbei sein könnte, zeigt die neuartige Kleiderwahl der Staatschefs von Bolivien, Chile, Iran oder – Deutschland
Harald Schmidt, 48, über den Karikaturenstreit, den versprochenen, aber ausgebliebenen Rechtsruck, die Grünen ohne Joschka Fischer und Führers Geburtstag, der ihn vor der Bundeswehr bewahrt hat
Beate Wedekind organisiert seit neun Jahren die Verleihung der Goldenen Kamera – traditionell eine der glamourösesten Galas in Deutschland. Die 41. Auflage: heute Abend in Berlin (live im ZDF, 20.15 Uhr). Doch neuerdings wird ja in diesem ernüchterten Land nur noch mit Wasser angestoßen. Hat Glamour ausgedient?
Hans-Jürgen Döscher verkennt in seinem neuen Buch über das Außenministerium der frühen Bundesrepublik leider völlig die politische und gesellschaftliche Wirklichkeit dieser Zeit