GESCHICHTE Eine Zoo-Aktie ist etwas Besonderes. Nur 4.000 Stück davon sind im Umlauf. Natürlich besaßen auch jüdische Berliner Aktien, zum Beispiel Emil Nawratzki – ihm gehörte Nummer 2389. Doch dann kamen die Nazis. Der angesehene Psychiater musste seine Heilanstalt verkaufen und ging in den Freitod. Seine Aktie wurde „arisiert“. Monika Schmidt hat im Auftrag der Zoo AG das Schicksal Nawratzkis und anderer Betroffener recherchiert und publiziert – bislang ohne Folgen
GRAS Anfang April wird im Görlitzer Park die Null-Toleranz-Zone eingeführt. An der bisherigen Strafverfolgung durch die Polizei ändere das nichts, sagt Direktionsleiter Stefan Weis. Ein Gespräch über Cannabis-Konsumenten, Dealer und Verfolgungsmaßnahmen in Kreuzberg
FEMINISMUS Brauchen politisch engagierte Frauen noch jene geschützten Räume, die in den 80ern und 90ern hart erkämpft und teilweise besetzt wurden? Ein Treffen zweier Generationen in der Begine in Schöneberg, dem ältesten Frauencafé der Stadt
INTEGRATION Diskriminierende Beleidigungen hört man nicht nur auf dem Sportplatz, betont Bernd Schultz, Chef des Berliner Fußball-Verbands. Allerdings machten sich manche Vereine den Umgang damit immer noch zu leicht. Er fordert Trainer und Schiedsrichter auf, genau hinzusehen und hinzuhören
LANDWIRTSCHAFT Lebensmittel direkt vom Bauernhof – solidarische Landwirtschaft heißt das Modell, bei dem sich Verbraucher und Erzeuger zu einer verbindlichen Gemeinschaft zusammenfinden
RECHTSAUSSEN Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt sind die Hochburgen der rechtskonservativen Alternative für Deutschland (AfD). Ein Grund dafür ist die steigende Kriminalität. Kippt die Stimmung im deutsch-polnischen Grenzgebiet? Eine Erkundung
KUNSTSZENE In Berlin schließen mal wieder ein paar Galerien. Das ist schade, aber nicht lebensgefährlich für die Kulturstadt. Jedenfalls noch nicht. Eine Bestandsaufnahme wenige Tage vor der Berlin Art Week
FORDERN Ab kommendem Kitajahr müssen Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen zwangsweise in die Kita. Andere Wege, Kinder früher in die Kita zu bringen, werden dagegen nur halbherzig beschritten
URBANE VISIONEN Der Verkehr in Berlin soll bis 2050 klimaneutral sein. Unmöglich ist das nicht – doch ob das ambitionierte Ziel Utopie bleibt oder Realität wird, hängt ganz vom politischen Willen der jetzigen Generation ab
IM GRAS Lange wurde das Tempelhofer Feld in Zusammenhang mit Krieg erinnert – die Luftbrücke, das Zwangsarbeiterlager der Nazis. Dabei geht es nicht nur heute viel vergnüglicher auf der großen Wiese zu: Schon Anfang des 19. Jahrhunderts amüsierte sich dort ganz Berlin. Über ein vergessenes Stück Geschichte
SOZIALER WOHNUNGSBAU Die Wohnblöcke am Kottbusser Tor sind ein Symbol für die missglückte Politik des Senats in den letzten Jahrzehnten. Mieter mit wenig Einkommen werden nicht geschützt – sondern verdrängt
VERDIENST Wenn der Mindestlohn kommt, verbessert er die finanzielle Situation von fast 300.000 Berlinern – sagt der Senat. Doch die Gewerkschaften warnen vor Ausweichmanövern der Arbeitgeber
GESCHICHTE Obwohl er Großstädte eigentlich nicht mochte, näherten sich Einstein und Berlin an: Der Physiker feierte hier seine größten Erfolge, genoss den Austausch mit Kollegen, schließlich sogar das kulturelle Leben. Dennoch: Richtig glücklich war er in Berlin nie
STADTBEGEHUNG Die Landsberger Allee gilt als besonders autogerecht unter den Berliner Ausfallstraßen. Zu Recht: Läuft man die elf Kilometer vom Platz der Vereinten Nationen bis an den Rand Marzahns mal zu Fuß, hat man hinterher viel Dreck in der Nase und ein Rauschen im Ohr
PHANTOMSCHMERZ Lübeck sucht immer noch nach einem angemessenen Verhältnis zu seinem verlorenem Glanz als Zentrum der Hanse. Daraus entstanden ist fürs Erste ein Mix aus Tourismus-Attraktionen und diffus tradierten Kaufmanns-Tugenden