In der Schöneberger „Raststätte Gnadenbrot“ serviert sich Westberlin ein, tja, Gnadenbrot: Die Gäste sitzen an Tischen, die wie Autobahnrasthöfe heißen, und feiern mit dem Mut der Verzweiflung das Kochen nach Buchstaben. Das schmeckt gut, ist aber geschmacklich gewollt nicht einwandfrei
Der Regisseur Stephan Bruckmeier lässt in der Zwei-Komponisten-Oper „Wischen – No Vision“ Putzfrauen Rache üben an korrupten Machtmenschen. Wie man mit einem gewissen Radikalwitz so wieder an die Zukunft denkt, hat er in Afrika gelernt
Alternative Radiosender haben es schwer: Frequenzen sind knapp, das Funken ist teuer. Jedes Projekt laboriert dabei mit eigenem Konzept. Drei TU-Studierende wollen zum Beispiel per Internet senden
Das ehemalige Pflegeheim Schloss Lanke im Berliner Nordosten wird diesen Sommer temporär zwischengenutzt: In märchenhafter Umgebung pflegt man den urbanen Lifestyle hier im Grünen
Da ist er, der zerrissene Mann, auf der Suche nach Liebe und Frieden: Bruce Springsteen spielte solo im Berliner ICC, das nun getrost und zügig abgerissen werden möge
Röstis, Waldmeisterlimo und Currywurst für sportliche Verdauer: Das 100. Festival des Sports präsentierte sich, gemeinsam mit dem Kinderfestival, als albernes Marketing- und Fress-Spektakel. Ach ja, ein bisschen Sport gab’s auch
Bei den German Footbag Open in Treptow verrenken sich junge Menschen, um ein kleines Stoffsäckchen elegant auf den Füßen hüpfen zu lassen. Sie zeigen ihrem szenigen Publikum Bewegungen, die ganz woanders zu Hause sind
Vom naiven Partygirl zur Kommunistin: Die Erinnerungen einer amerikanischen Botschaftertocher, 1939 ein Bestseller in den USA, liegen jetzt auch auf Deutsch vor
Im Vorfeld raufte man sich die Haare: Wie soll die Künstlichkeit des Musicals nur mit der Coolness, dem Understatement und Groove der Ramones zusammengehen? Aber „Gabba Gabba Hey! Das Ramones Musical“ schafft es, nie peinlich zu werden
Comedy mit Sinn fürs Feine: Wenn Marcus Jeroch auf der Bühne in Fahrt gerät, hängt pudriger Nebel in der Luft. Begonnen hat er als Jongleur – heute setzt er neben dem Körper auch die Sprache ein
Politisiert hat ihn der Blick durch die Kamera: Der Dokumentarfilmer Peter Overbeck liest in der Neuen Gesellschaft aus seinem jüngst edierten Buch „Gott ist Brasilianer“
Katja Eichbaum betreibt ein „ganz normales Café-Restaurant“, sagt sie selbst. Doch das „Sehnsucht“ in Tiergarten ist das erste Restaurant speziell für Essgestörte. Die Gastronomin kennt die Probleme ihrer KundInnen. Sie litt selbst 15 Jahre an Magersucht