Goldene Zeiten für Literatur (XIII): Deutsche Schriftsteller produzieren wieder eine Ironie, die auf einer Normalität ruht, für die sich keiner mehr schämt
Ernst Jandl war ein Wortschnitzer und Sprachkomödiant, der erste Slam-Poet und wichtigster experimenteller Dichter nach dem Krieg. Am Freitag ist er gestorben. Mit „Nachruf – Ein Film in schwarzweiss“ hat er schon 1970 für seinen eigenen Grabgesang gesorgt
Brückenschlag zwischen den Jahrtausenden: Tate Modern, der Erweiterungsbau zur Londoner Tate Gallery, ist mehr als eine Kraftzentrale der zeitgenössischen Kunst. Mit dem Umbau durch das Architektenduo Herzog & de Meuron wurde das gesamte Stadtviertel aufgewertet
Extreme Selbstverwirklichung im Modus Operandi Rock: Auf „Gung Ho“ etabliert Patti Smith die Figur Ho Chi Minh und verweigert sich einmal mehr dem aktuellen System Rockmusik
Keiner kommt hier lebend raus: Vor achtzehn Jahren starb der Rockkritiker Lester Bangs. Ein Witzbold, Trinker und Drogenkopf, der den Rock ’n’ Roll einfach so lebte, wie sonst nur einige der Musiker, mit denen er Umgang pflegtevon MARTIN PESCH
Zigarettenkapital vs. Medienmacht: In Michael Manns Informationssphären-Thriller „Insider“ verliert nicht nur eine kriminelle Tabakindustrie, auch die kritische Presse steht innerhalb der Neuen Ökonomie auf verlorenem Postenvon DIEDRICH DIEDERICHSEN
„Du kannst zwar kontrollieren, was du in deine Lebenscollage hineintust, aber du weißt nicht, was dabei herauskommt.“ Morgen wäre der Schriftsteller Rolf Dieter Brinkmann sechzig Jahre alt geworden. Auch heute, in den Zeiten des Internets, wäre er immer noch vorne dran
Wer einen Lottoschein ausfüllen kann, der kann auch an der Börse spekulieren. Das vermitteln die neuen Wirtschaftszeitschriften. Man sieht: Der Kapitalismus in seiner Turbophase braucht keine Eliten mehr, kein Wissen und keine Kultur. Aber immer noch Medien
Stephen Prina recherchiert quer durch die Kulturfelder: Mal baut er Adornos amerikanisches Arbeitszimmer nach, mal spielt er Coverversionen von Steely Dan und Sonic Youth. Der Frankfurter Kunstverein zeigt jetzt eine Retrospektive seiner Arbeitenvon MARTIN PESCH
Am Wochenende schließt das Kunst und Technik. Die Party ist vorbei, der lange Sommer an der Spree zu Ende. Jetzt zieht man um in ein ordentliches Büro ■ Von Michaela Vieser
Sie sind, wie andere Frauen auch, für die Hausarbeit zuständig. Doch die „Gattinnen – Die Frauen der Elite“, die Tomke Böhnisch Rede und Antwort standen, glauben eine gesellschaftliche Anerkennung zu erfahren, die anderen Schichten versagt bleibt ■ Von Brigitte Werneburg
■ Die taz Berlin überlässt ihre Seiten für einen Tag den Straßenkindern der Stadt. Die Ausgabe wurde zusammen mit dem Verein Karuna produziert. Er ist Herausgeber des bundesweit einzigen Straßenkindermagazins „Zeitdruck“