Ein Atomausstieg, das wird immer klarer, kann nach einem Regierungswechsel nicht mit den Konzernen verhandelt, sondern nur gegen sie durchgesetzt werden.
ANTI-ATOM Mehr als 140.000 Menschen protestieren gegen Atomkraft. Menschenkette über 120 Kilometer geschlossen, Demos in Biblis und Ahaus. Union unbeeindruckt
Die Atomskepsis hat auch das bürgerliche Milieu erfasst. Vor allem für die Union steigt damit der politische Preis, den sie für die Erfüllung der Wünsche der Atomwirtschaft bezahlen muss.
Die Schärfe des Atom-Streits erklärt sich aus seiner strategischen Dimension. Überzeugte Schwarz-Gelbe in der CDU geraten langsam in Panik: Schwarz-Grün könnte salonfähig werden.
Mit rund 50.000 TeilnehmerInnen erlebte die Anti-Atom-Bewegung am Wochenende ihre größte Demonstration seit über 20 Jahren. Versuche der Atomindustrie, das Meinungsbild zu drehen, sind gescheitert.
Die SPD sieht die Pannen im AKW KRümmel als unverhofftes Wahlkampfgeschenk. Doch als alleinige Profiteure der Diskussion könnten sich die Grünen herausstellen.
Die Grünen hätten schon im Wahlkampf wissen müssen, dass ein Aus für Moorburg angesichts des weit fortgeschrittenen Verfahrens juristisch kaum durchzusetzen ist.
Was die Grünen im Koalitionsvertrag erreicht haben, kann sich sehen lassen. Ob und wie die Grünen sich durchsetzen können, wird der Streit um das Kraftwerk Moorburg zeigen.
Kein Lager in Ahaus, keine Aufbereitung in Gronau: Im Münsterland gehen heute Anti-Atom-Initiativen auf die Straße. Die Erweiterung der beiden Atomstandorte soll gestoppt werden