Die Tagebücher von Victor Klemperer, 1924 bis 1932, zeigen einen kalten und strammen Deutschen, der dummerweise die falschen Eltern hatte. Aber die Aufzeichnungen sind wichtig ■ Von Michael Schornstheimer
Am letzten Mittwoch wurde Achmed Bachir erstochen. Der 30jährige Syrer starb, als er in dem Gemüseladen seines Freundes Shahim zwei randalierenden jungen Männern freundlich die Tür wies ■ Aus Leipzig Detlef Krell
Die Notablen der Front National demonstrieren in Dunkerque für die „Meinungsfreiheit“ – die „Republik“ demonstriert dagegen. Der Parlamentswahlkampf 1998 hat begonnen ■ Aus Dunkerque Dorothea Hahn
Während in der amerikanischen Presse wissenschaftliche Laien nationale Stereotypen über den deutschen Antisemitismus verbreiten, läuft im Internet eine internationale Fachdiskussion über Goldhagens Buch. Verfolgt hat sie ■ Mitchell G. Ash
In Rumänien erinnert kaum noch etwas an die einstige Blüte jüdischen Lebens. Und die wenigen jungen Mitglieder der Gemeinde wollen aus Angst vor wachsendem Antisemitismus ausreisen ■ Aus Bukarest Keno Verseck
Die Ausstellung „1936. Die Olympischen Spiele und der Nationalsozialismus“ zeigt, wie Nazis und IOC kollaborierten. Das Stück hieß: „Friedliebendes“ Deutschland. In Wahrheit ging der Terror weiter ■ Von Hans-Hermann Kotte
In Argentinien hat der Antisemitismus eine lange Geschichte. Jetzt stehen Militärs im Verdacht, in die Attentate gegen jüdische Einrichtungen von 1992 und 1994 verwickelt zu sein. Bei den Anschlägen kamen insgesamt 115 Menschen ums Leben ■ Von Miriam Lang
Rote Nazis und jüdische Verräter: Michael Wolffsohn, der deutsch-jüdische Professor fürs Grobe, hat ein diffamierendes Buch über die Juden in der DDR geschrieben. Er müßte aus dem Historikerverband raus, meint ■ Michal Bodemann
Der Historiker Ulrich Herbert hat spannende Aufsätze „Über Fremde und Deutsche im 20. Jahrhundert“ publiziert. Der Band endet mit einem Plädoyer für ein Einwanderungsgesetz ■ Von Horst Meier
Menschliche Wärme, streitbare Solidarität: Der Briefwechsel Hannah Arendts mit dem zionistischen Politiker Kurt Blumenfeld zeigt die größte politische Philosophin des Jahrhunderts als Schülerin in praktischer Politik ■ Von Ekkehart Krippendorff
Sie haben die Konzentrationslager überlebt, die Wälder des Ostens, die Flucht in die Sowjetunion. Als der Krieg aus war, kamen sie nach Deutschland. Dort wurden die jüdischen Displaced Persons in Lagern zusammengefaßt. ■ Von Michal Bodemann