60 Prozent der Deutschen schauen sich mindestens einmal pro Jahr den ARD-Krimi „Tatort“ an. An diesem Sonntag läuft die 700. Folge. Der „Tatort“ steht für solides, seriöses Fernsehhandwerk. Er kann heute zwar keine großen Debatten mehr auslösen – aber doch zumindest Proteste. Das zeigt, dass er als Fiktion ernst genommen wird. Vor allem ist er schichten-, alters-, bildungs- und einkommensübergreifend Teil der deutschen Sonntagskultur. Nicht „Wetten, dass . . ?“, sondern der „Tatort“ ist das letzte Lagerfeuer, an dem sich die Fernsehnation wärmt und unterhält. Was immer man davon halten mag, eines ist sicher: Falls es noch einmal eine Revolution in Deutschland geben sollte – am Sonntagabend um 20.15 Uhr wird sie nicht stattfinden. SEITE 2, 5, 7, 8, 10, 14, 15, 17, 23, 24
Das Verbrechen im österreichischen Amstetten Josef F. hat gestanden, seine Tochter 24 Jahre lang eingekerkert zu haben. Der Vergewaltiger zeugte mit ihr sieben Kinder. Drei davon sperrte er ebenfalls ein. Nachbarn beschreiben den 73-Jährigen als freundlich, unauffällig und sympathisch. Sie und die Behörden schöpften keinerlei Verdacht SEITE 4, 14
Die Privatisierung kommt: Die SPD will 24,9 Prozent der Bahn an die Börse bringen. Kritiker befürchten, dass eine profitorientierte Bahn Verbindungen ausdünnen und Strecken stilllegen wird. Kommt jetzt die Schrumpf-Bahn? SEITE 3
Europäische Großbanken unter Druck: Die Deutsche Bank meldet neue Verluste von 2,5 Milliarden Euro und verliert damit mindestens 4,7 Milliarden. Die schweizerische Traditionsbank UBS musste neue Verluste von 7,6 Milliarden Euro zugeben – und hat damit insgesamt 24 Milliarden Euro verbrannt SEITE 3
Die USA fordert, dass sich Deutschland stärker in den Afghanistan-Krieg verstrickt? Absehbar. Die Bundesregierung kann das nur abwehren, indem sie eine Debatte um die Nato-Mission anzettelt.
Auch mit dem neuen Bleiberecht hat sich für die allermeisten Flüchtlinge in NRW nichts geändert: Sie werden bloß geduldet. Nur jeder Achte konnte seinen Aufenthalt seither dauerhaft sichern