Zwischen Pavillons und Themenpark, Heterotopie und großem Spektakel: Die Expo 2000 ist eine Kreuzung aus klassischen und innovativen Inszenierungsmodellen. Der Trend geht zum Wahrnehmungsreiz. Dabei bleibt die Idee des offenen Ausstellungsdiskurses auf der Strecke
Ähnliche Produktpaletten, gleiche Gestalter: Eine Ausstellung in Münster zeigt die Kontinuität auf, mit der vom Nationalsozialismus bis in die Bundesrepublik der Bildfundus der Moderne in Werbung und Design benutzt wurde
Heißt leben zu sterben suchen? Bedeutet sterben wirklich den Tod? Das 37. Berliner Theatertreffen bestätigte erneut das Theater nicht als leeren, sondern als fensterlosen Raum. Es gab glückliche Augenblicke, verpasste Anschlüsse und den Willen zur Erstarrung in alle Ewigkeit
Der Soziologe Dietmar Kamper rief, und die Intellektuellenschaft kam ins Neandertalmuseum nach Mettmann. Über den Menschen wollte man diskutieren. Der Urmensch sollte als Schirmherr fungieren. Peter Sloterdijk war auch da und hielt eine „Zweitschrift“ der Elmauer Rede
Wenn die Gentechnik das neue Jahrhundert bestimmt, dann wollen wir alle Gentechniker sein: Peter Sloterdijk, Michel Houellebecq und Alain Finkielkraut diskutierten in Karlsruhe die Konstruktion des Humanen. Missverständnisse gab es und ein klein wenig Kritik auch
Keiner kommt hier lebend raus: Vor achtzehn Jahren starb der Rockkritiker Lester Bangs. Ein Witzbold, Trinker und Drogenkopf, der den Rock ’n’ Roll einfach so lebte, wie sonst nur einige der Musiker, mit denen er Umgang pflegtevon MARTIN PESCH
Wenn liebevolle Blicke einzig dem Begehren und seiner beharrlichen Nutzlosigkeit dienen und die Systemtheorie alles in allem zu staatsmännisch auftritt: Warum Niklas Luhmann über die Liebe schreibt und Marcel Proust vergisst
Zur Expo 2000 baut der Architekt Peter Zumthor für die Schweiz einen Pavillon aus frisch geschnittenen, lose geschichteten Holzbalken. Im Lauf der Zeit wird das Holzlager absinken
Die Aufgabe des Malers: Die Kestner Gesellschaft in Hannover verpflichtet Jörg Immendorff als Künstler der Wiedervereinigung und klammert die 70er-Jahre aus, in denen er sich für Mao und kollektive Projekte interessierte von JOCHEN BECKER
Weil das Poetische politisch ist: Mit ihren Foto- und Videoarbeiten inszeniert die iranische Künstlerin Shirin Neshat in Wien die Spannungen zwischen Männern und Frauen im Islam
Wer einen Lottoschein ausfüllen kann, der kann auch an der Börse spekulieren. Das vermitteln die neuen Wirtschaftszeitschriften. Man sieht: Der Kapitalismus in seiner Turbophase braucht keine Eliten mehr, kein Wissen und keine Kultur. Aber immer noch Medien
Wird der Holocaust trivialisiert, wenn Soldaten in Mülltonnen marschieren? Die Biennale im Whitney Museum hatte mit Hans Haackes Arbeit „Sanitation“ über die kunstfeindliche Rhetorik des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani schon vor Eröffnung einen Skandal
Verflüssigung der Formen, Regression des Wohnens: In Weil am Rhein widmet sich eine Retrospektive dem Werk des Dänen Verner Panton, einem der einflussreichsten Designer der 60er
Eine Ausstellung im Münchner Haus der Kunst lädt dazu ein, Schönes zu betrachten. Dort, wo wir sie zuletzt vermutet hätten, in der Kunst der letzten vier Jahrzehnte: „Beauty Now – Die Schönheit in der Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts“
„ ‚Heimweh‘, ja, das kauf ich mir.“ Tim Staffel ist der Amokläufer unter den jüngeren deutschen Autoren. Sein neuer Roman aber ist eine Suche nach der Liebe und einem Ende der Gewalt