Fürstenberg liegt idyllisch am Schwedtsee. Das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ebenso. Von dort, wo die Asche der verbrannten Häftlinge ins Wasser geworfen wurde, kann man den Kirchturm der kleinen Stadt sehen. In einer Langzeitstudie, die sich spannend wie ein Krimi liest, hat die Historikerin Annette Leo Fürstenbergerinnen und Fürstenberger gefragt, wie sie sich ans KZ, das später jahrzehntelang als russische Kaserne genutzt wurde, erinnern. INTERVIEW WALTRAUD SCHWAB
Als Irène Alenfeld ihr Berliner Elternhaus auflöste, fand sie hunderte Briefe aus der Nazizeit. Darin schreibt ihr Vater von der ständigen Lebensgefahr als getaufter Jude. Die Geschichte der "privilegierten Mischehe" ihrer Eltern erzählt Alenfeld in dem Buch "Warum seid ihr nicht ausgewandert?"
Die Rechtsanwaltskammer stellt zwei umfassende Untersuchungen über das Schicksal jüdischer Anwälte nach 1933 vor. Dass sie erst so spät kommen, liegt auch an der schlechten Datenlage.
Bremen feiert seine Wiedergründung 1947 mit einem rein lokalen Festakt. Ganz „spontan“ sagte EU-Kommissar Günter Verheugen zu, der sowieso gerade hier war, und lobte die europäische Vielfalt
Die Historikerin Beate Meyer hat die Judenverfolgung in Hamburg aufgearbeitet und die Ergebnisse zusammen mit biographischen Kurzportraits von deportierten Juden in einem Buch veröffentlicht. Heute Abend stellt sie es vor
Das Jüdische Krankenhaus Berlin zählt zu den ältesten jüdischen Institutionen der Stadt. 1756 wurde es gegründet und von berühmten Medizinern geführt. Als einzige jüdische Anstalt überlebte es die Naziherrschaft. Jetzt wird es 250 Jahre alt. Doch kaum jemand kennt das Krankenhaus im Wedding
Berlins NS-Bauten sind nicht nur das Olympiastadion oder Tempelhof. In allen Stadtteilen trifft man auf Industrie-, Verwaltungs- und Wohnbauten. Ein Buch holt sie aus der Versenkung – zur Aufklärung
„Ostmoderne“, eine Schau über frühe DDR-Architektur, erweitert den Blick auf Bauten jenseits der Platte. Sie versagt aber in der Kritik der Pläne, die Berlins „zweite Zerstörung“ zu verantworten haben
„Kauft nicht in jüdischen Warenhäusern“: Vor 70 Jahren ordneten die Nazis in Hamburg den antisemitischen Boykott an. „Arische“ Unternehmer entließen jüdische Beschäftigte
Als 10-Jähriger musste Gerhard Leo mit seinen Eltern nach Frankreich fliehen. Mit 19 saß er als Résistance-Kämpfer monatelang in Gestapo-Haft. Heute kämpft der 80-jährige pensionierte Journalist weiter: gegen die Abschiebung von Flüchtlingen in Berlin
Jahrelang stand die Büste Bonhoeffers in einem Kirchentrakt in Zehlendorf. Nun weist sie in der Staatsbibliothek den Weg zu einer Doppelausstellung über den Widerstandskämpfer und den Wiener Bildhauer Hrdlicka. Der hat die Büste geschaffen
■ Der Bremer Professor Jörg Wollenberg untersuchte die NS-Geschichte seines Geburtsortes Ahrensbök und stieß auf viele Details. Ein Buchhinweis von Peter Dahl