„Der erste Schritt zu einer echten Einheit Europas ist, die europäische Erinnerung an die Straße meiner Kindheit aus der Asche auszugraben“von ANDRZEJ SZCZYPIORSKI
Das Datum war nationaler Feiertag: Am 17. Juni wurde in der alten Bundesrepublik der Tag der Deutschen Einheit gefeiert, des Arbeiteraufstands in Ostberlin, damals Hauptstadt der DDR, gedenkend, welcher 1953 von der sowjetischen Besatzungsmacht niedergeschlagen worden war. Ein Blick auf die Vorgeschichte zeigt deutsch-deutsche Zusammenhänge über die Demarkationslinie hinweg. Chronik einer ausgeblendeten Geschichte ■ Von Thomas Moser
Wer als Erfolgsmensch und perfekter Bonvivant gelten will, raucht heute dicke Zigarren. Vorbei die Zeiten, in denen die qualmenden Torpedos als Requisite für feiste Kapitalisten belächelt wurden. Cigar Dinners in stickigen Restaurants gelten neuerdings als Hochgenuß. Mit süchtelndem Zigarettenkonsum haben jene Selbstinszenierungen wenig zu tun. Ein Loblied ■ von Franz Schiffer
Beutekunst – das bedeutet nicht nur Rußland, Zweiter Weltkrieg, Rückgabeforderungen. Streit gibt es auch um Kunstschätze, die bereits vor Urzeiten geraubt wurden. Dazu gehören etwa der Pergamonaltar oder die Nofretetebüste. Aus Sicht der Neubesitzer längst verjährte Sünden. Rückgabeansprüche seien nichts als schlecht versteckter Nationalismus. Ein kostbarer Federschmuck in Wien, nationale Ikone Mexikos, ist solch ein Objekt der Begierden. ■ Von Lena Blaudez
■ Vor zwei Monaten gab die Rote Armee Fraktion ihre Auflösung bekannt. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gegen die Bundesrepublik ist damit noch längst nicht erledigt. Auch weil die Erklärung viele Fragen offenließ. Karl-Heinz Dellwo, ehemaliges RAF-Mitglied, beginnt sie im Gespräch mit Petra Groll zu beantworten.