Von der alteuropäischen Operettenpolitik zur neueuropäischen Intensitätsformel einer musikalischen Votingshow – die kommende Weltmacht, wie sie singt und lacht oder Die Geburt Europas aus dem Geiste der Grand-Prix-Musik
Künstler und Intellektuelle sind für den Krieg – oder dagegen. Das Modell für den gemeinsamen Auftritt in Form eines offenen Briefes, Manifestes oder Appells lässt sich bis an den Beginn der literarischen Moderne zurückverfolgen. Im September 1914 erlangte das „Manifest der 93“ traurige Berühmtheit
Wer hat Angst vorm Wotan-Clan? Und wer lässt sich tatsächlich von einer dunklen Fascho-Band wie Death in June verführen? Zwei neue Bücher klären auf über die Verbreitung und Aneignung von rechtsnationalen Ideologien in Rock und Dark Wave
Warten und schauen: Lässt man sich auf Ulrike Ottingers sechsstündigen Reisefilm „Südostpassage“ im Forum ein, ist es, als würde man selbst durch das „neue Europa“ streifen und seine Mikro-Ökonomien erkunden
Heute beginnen die 53. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Den Wettbewerb beherrschen schwergewichtige Themen: tödliche Krankheiten, die Todesstrafe, Flüchtlings- und Beziehungsdramen. Viele Filme kommen aus den USA und waren dort schon zu sehen. Grund zur Freude gibt es trotzdem
Ach, wir kulturfixierten Europäer! Immer wenn es rumst, reden unsere Politiker von geteilten Werten und einer gemeinsamen Geschichte. Dabei beschwören sie ein „Wir“, das zur Selbsttäuschung einlädt
Zum Antiamerikanismus reicht ein Affekt, aber das System fordert man damit nicht heraus. Michael Hardt, Koautor des Politbestsellers „Empire“, übers Europäische Sozialforum in Florenz, über kluge und blöde Globalisierungskritik und das Schwierige der Revolte gegen eine Macht, die nicht verortbar ist
Mit dem Laptop zwischen Schlafzimmer und WG-Küche, Club und Konzert: Der Autoren-House von Turner zeigt die Entwicklung des Trackproduzenten zum sensiblen Songschreiber. Es ist das Bewusstsein, künstlich zu sein, das ihn dabei glaubwürdig macht
Die Digitalisierung des Kinos schreitet voran, gleich ob beim Drehen eines Filmes oder bei dessen Postproduktion. Aber wer rüstet die Kinos mit den kostspieligen digitalen Projektoren aus? Und wo bleibt die Aura des Bildes? Eine Bestandsaufnahme
Studs Terkel hat mit seinen Kolumnen und Radiosendungen die amerikanische Linke stark geprägt. In „Gespräche um Leben und Tod“ befragt er Menschen nach ihren Vorstellungen vom Sterben
Über die Mauer hinweg: In Leipzig wird in der Ausstellung „Klopfzeichen“ das Crossover deutsch-deutscher Kulturkontakte der 80er-Jahre aufgearbeitet. Obwohl es nur selten zu gemeinsamen Projekten kam, entwickelten sich neue Herangehensweisen in Malerei, Fotografie und Performance zeitgleich
Nur die Sachsen scheinen berechenbar in ihrer CDU-Wählerei, was leicht damit zu erklären ist, dass das die einzige Region im Osten ohne ARD-Empfang war: Die Wahlprognostiker kommen ins Schwitzen, sobald sie mit dem Osten zu tun haben
Tausende verlassen das Land, aber er bleibt bei dem, was er angefangen hat: Ein Gespräch mit dem Galeristen Jack Persekian, der in Israel auf eine junge Generation palästinensischer Künstler baut
Ist Widerstand zwecklos? Toni Negri und Michael Hardt über ihre politische Theorie eines Imperiums im Weltmaßstab, das kein Außen mehr kennt, über das neue Verhältnis von Markt und Politik, über Alternativen im System, die Kurzsichtigkeit rein lokalen Protests sowie die Potenz der Vielen
Ehebruch ist noch immer das Thema, das viele Filme inspiriert. China spendierte der Berlinale ein schönes Feuerwerk, weil der Dienstag auch der Beginn des dortigen neuen Jahres war. Vielleicht sollte man die Feuerwerkskunst fördern: Eine subjektive Rückschau auf die zwölf Festivaltage
Der neue Chef Dieter Kosslick will mit deutschem Kino Akzente setzen, weltweit erzählen die Filmemacher von Figuren in Globalisierungskrisen: Heute Abend wird die 52. Berlinale eröffnet