MODEindustrie Wer sich in der boomenden Textilbranche von Bangladesch behaupten will, muss hart kämpfen. Fast zwanzig Jahre gelingt das zwei Unternehmern. Dann geschieht die Katastrophe
TEXTILINDUSTRIE Bei einem Fabrikbrand in Bangladesch kommen mehr als 100 Menschen ums Leben. Das Land ist zum zweitgrößten Textilexporteur der Welt geworden
In Bangladesch können Arbeiterinnen, die für Lidl, KiK und Aldi Textilien nähen, trotz horrender Überstunden nicht von ihrem Lohn leben. Internationale Standards werden missachtet.
Zehn Prozent der Fabriken zahlen den erkämpften Mindestlohn nicht, Lidl verletzt weiter Sozialstandards. Die Kampagne für saubere Kleidung fordert eine EU-Regelung.
In Dhaka demonstrieren 15.000 Menschen für höhere Löhne. Bei Zusammenstößen mit Polizeikräften werden 25 Personen verletzt. Auch westliche Firmen von Produktionsausfällen betroffen
Der Kaffeekonzern veranlasst eine Zulieferfirma in Bangladesch, entlassene Beschäftigte wieder einzustellen. Diesen hatte man gekündigt, weil sie der Gewerkschaft beigetreten waren. Andere Missstände bestehen weiter: elf Euro Lohn pro Monat
Für preiswerte Klamotten in Europa wird in Bangladesch unter extremen Bedingungen geschuftet. Bis es schief geht. So wie in Savar, wo vor knapp einem Jahr eine Textilfabrik einstürzte. Die Opfer kämpfen bis heute um angemessene Entschädigung