Oft genug marschieren sie vereint: Lea Rosh und Friedensfreunde. Jetzt werfen Prominente um Rosh den Demonstranten vom Wochenende Antiamerikanismus und Naivität vor. Die Beschuldigten kontern – und sehen einen „Beitrag zur Kriegslogik“
Am Aktionstag gegen den Irakkrieg will sich das Demonstrationsbündnis nicht von der Regierung vereinnahmen lassen. Kritik an „dilettantischer“ Diplomatie und verdeckter Hilfe für die USA. Allein in Berlin erwarten die Veranstalter über 80.000 Leute
Christliche Friedensgruppen wollen schon am 17. Januar zivilen Ungehorsam gegen möglichen Irakkrieg üben. Sitzblockade vor US-Airbase Frankfurt geplant
Auch für die deutschen Friedensforschungsinstitute stand der Kampf gegen den Terrorismus notgedrungen im Mittelpunkt ihres „Friedensgutachtens 2002“. Der Krieg in Afghanistan habe zentrale Ziele nicht erreicht. Warnung vor präventiven Angriffen
Die Münchner Lehrerin Sophia Deeg ist ihrer Schulbehörde suspekt. Nicht nur hat sie Jassir Arafat besucht. Sie ist auch Mitglied bei Attac. Dafür sollte sie sich rechtfertigen – doch jetzt gibt die Regierung zu: Wir wussten nicht, was „Attac“ ist
Die 28. Römerberggespräche über Gewalt, Terror und Krieg: Friedenspreisträgerin Djebar sucht „Erleuchtung“, die aus der Katastrophe erwächst, Friedensforscher fordern „zähneknirschend“ Fortsetzung der Zerbombung Afghanistans
Deutsche Wissenschaftler fordern im „Friedensgutachten“ härteren Kurs der EU gegen Israels Siedlungspolitik. Die Regierung in Jerusalem sei „nicht immun gegen wirtschaftlichen Druck“. Kritik auch an Schröders Haltung zum US-Raketenabwehrschirm
Anders als beim Kosovo-Konflikt schweigt die deutsche Friedensbewegung zum Krieg der Russen gegen Tschetschenien. Aktiv sind nur die Islamisten – und die Gesellschaft für bedrohte Völker ■ Von Klaus-Peter Klingelschmitt
Die „Frauen in Schwarz“. Bekannt sind sie als Widerstandsgruppe aus Belgrad, wo sie 1991 gegen den Krieg in Kroatien demonstrierten. Das gibt es auch in Deutschland – in der schleswig-holsteinischen Provinz. Dort mahnwachen seit sechs Jahren kirchenbewegte Frauen gegen Krieg, Militarismus und Gewalt in aller Welt. Jetzt sehen sie sich in ihrer Beharrlichkeit bestätigt. Eine Reportage ■ Von Katharina Born
Krieg scheint die archaische Rollenverteilung wiederherzustellen. Männer sind Täter, Frauen Opfer. Zumindest suggeriert dies die Zeitungs- und Fernsehberichterstattung über das Kosovo-Elend: fliehende Frauen mit Säuglingen im Arm und kühle Kriegsherren mit smarten Gesichtern an Konferenztischen. Bei so viel Klarheit in den Geschlechterverhältnissen bleibt nur wenig Raum für Differenzierungen. Alles Propaganda? fragt ■ Cristina Nord
Beim Ostermarsch verglichen Jugoslawen den Bundeskanzler mit Hitler und forderten ein serbisches Kosovo. Die Friedensbewegung ist beschämt ■ Aus Berlin Annette Rollmann
■ Hamburger Friedensforschungsinstitut IFSH kritisiert Beteiligung Deutschlands an Nato-Maßnahmen ohne UN-Mandat. Ratschläge zur Außenpolitik an die neue Regierung