Nach 1945 folgte die deutsche Kunst den internationalen Trends: Im Westen herrschte das Primat der Abstraktion, im Osten der sozialistische Realismus. Erst Künstler wie Georg Baselitz, Sigmar Polke oder Joseph Beuys befreiten sich vom ästhetischen Blockdenken. Ist Kunst heute noch – oder wieder – tauglich für nationale Etiketten? Teil XXVI der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Harald Fricke
Heute tagt in Washington die Konferenz zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter. Sie wird sich mit einem neuen Vorschlag zur Rangfolge der Opfergruppen beschäftigen. Hombach-Nachfolge ungeklärt ■ Von Christian Semler
Ein italienisches Militärgericht verurteilt den Altnazi Theodor Saevecke. Der sitzt in seiner Wohnung bei Osnabrück und darf nicht ausgeliefert werden ■ Aus Turin Eggert Blum
Das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr präsentierte einen Sammelband über die Wehrmacht. SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi forderte vergleichende Studien mit alliierten Armeen ■ Aus Berlin Christian Semler
■ Während der Eröffnung des Reichstages demonstrierten ehemalige KZ-Häftlinge gegen den Krieg auf dem Balkan. Die angestellten Vergleiche zwischen dem Völkermord im Kosovo und dem in der Nazizeit erschüttern sie
Die Universität Erlangen würdigt heute Juden, denen in der NS-Zeit die Doktorentitel aberkannt wurden. Professoren sammelten für einen Gedächtnis-Preis ■ Aus Nürnberg Bernd Siegler
Heute wäre Marinus van der Lubbe 90 Jahre alt geworden. Die Stadt Leipzig gedenkt des Niederländers, den die Nazis hinrichten ließen. Sie beschuldigten ihn, er habe im Februar 1933 den Berliner Reichstag angezündet ■ Von Nick Reimar
■ Ab heute ist im Kieler Landeshaus die umstrittene Wehrmachtsausstellung zu sehen. CDU-Mitglieder ziehen seit Monaten dagegen zu Felde – auch mit neonazistischer Propaganda
Warum im postfaschistischen Westen gelang, was im antifaschistischen Osten mißriet. Die Böll-Stiftung diskutiert über west- und ostdeutsche Vergangenheitspolitik ■ Aus Potsdam Stefan Reinecke
■ Der VW-Konzern richtet für ehemalige Zwangsarbeiter einen privaten Hilfsfonds ein. Nach dem Beschluß muß jetzt verhandelt werden. Klaus von Münchhausen vertritt eine Gruppe von Überlebenden
Vor 56 Jahren begannen alliierte Bomber, deutsche Städte in Schutt und Asche zu legen. Alt- und Neonazis waren diese Angriffe stets Beweis dafür, daß Deutschlands Kriegsgegner moralisch nicht besser waren. Die späte Debatte um den Luftkrieg entdeckt die Leidensgeschichte der Deutschen – ohne zu vergessen, daß Nazideutschland den Terror begonnen hat. Ein Essay ■ von Horst Meier
„Kosten sind kein Thema“, verkündet der Handy-Hersteller Nokia und ist bereits dabei, bundesweit den Werbeslogan „Jedem das Seine“ zu überkleben. „Wir wollten den Spruch doch schon vor einer Woche aus dem Verkehr ziehen“ ■ Von Katja Ubben