Nicht ohne Eitelkeit verkündet der Kanzler den Erfolg seiner Verhandlungsmission: Bund und Wirtschaft werden die NS-Zwangsarbeiter mit zehn Milliarden Mark entschädigen. Alles weitere ist offen ■ Von Nicole Maschler
Otto Graf Lambsdorff, einst wegen Steuerhinterziehung verurteilt, leistet mit seinem Erfolg bei den Entschädigungsverhandlungen auch eine Art späte Wiedergutmachung
■ Negativer Schicksalstag wird zum Jubeldatum: Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main, Salomon Korn, sieht den erhöhten Aufmerksamkeitswert des 9. November auch als Chance für das Erinnern an die Pogromnacht von 1938
■ Das Angebot der Bundesregierung zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern ist den Opferverbänden viel zu gering. Kanzler Schröder soll sich stärker engagieren. Die Verhandlungen werden im November in Bonn fortgesetzt
■ Ausgerechnet ein Mann der Wirtschaft vermittelt zwischen NS-Zwangsarbeitern und der Industrie: Otto Graf Lambsdorff. Die Vertreter der Opfer sind gleichwohl optimistisch
Nach 1945 folgte die deutsche Kunst den internationalen Trends: Im Westen herrschte das Primat der Abstraktion, im Osten der sozialistische Realismus. Erst Künstler wie Georg Baselitz, Sigmar Polke oder Joseph Beuys befreiten sich vom ästhetischen Blockdenken. Ist Kunst heute noch – oder wieder – tauglich für nationale Etiketten? Teil XXVI der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Harald Fricke
Heute tagt in Washington die Konferenz zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter. Sie wird sich mit einem neuen Vorschlag zur Rangfolge der Opfergruppen beschäftigen. Hombach-Nachfolge ungeklärt ■ Von Christian Semler
Das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr präsentierte einen Sammelband über die Wehrmacht. SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi forderte vergleichende Studien mit alliierten Armeen ■ Aus Berlin Christian Semler
Heute wäre Marinus van der Lubbe 90 Jahre alt geworden. Die Stadt Leipzig gedenkt des Niederländers, den die Nazis hinrichten ließen. Sie beschuldigten ihn, er habe im Februar 1933 den Berliner Reichstag angezündet ■ Von Nick Reimar
■ Ab heute ist im Kieler Landeshaus die umstrittene Wehrmachtsausstellung zu sehen. CDU-Mitglieder ziehen seit Monaten dagegen zu Felde – auch mit neonazistischer Propaganda
■ Der VW-Konzern richtet für ehemalige Zwangsarbeiter einen privaten Hilfsfonds ein. Nach dem Beschluß muß jetzt verhandelt werden. Klaus von Münchhausen vertritt eine Gruppe von Überlebenden