Die Aufforderung, sich für die Rückkehr zum alten Asylrecht einzusetzen, nimmt keiner so recht ernst – weder die Spitzen der Grünen noch der Kanzler. Bei den Grünen wachsen Zweifel, ob es mit der SPD bis 2002 zu einem Einwanderungsgesetz kommt
Die Zahl der Einbürgerungen bleibt trotz neuem Staatsbürgerschaftsrecht hinter den Erwartungen zurück. Den Doppelpass für Kinder gibt es nur noch bis zum 31. 12. Die Bundesregierung will die Ausnahmeregelung verlängern – die Union sperrt sich
Am kommenden Montag will die CDU ein Eckpunktepapier zur Einwanderung vorlegen. Parteichefin Angela Merkel versucht, ihre Kollegen auf Linie zu bringen
Zehntausende sollten kommen, doch nur wenige hundert IT-Spezialisten sind da. Die Wirtschaft sagt: Der Bedarf ist noch groß. Das Arbeitsministerium will noch nicht Bilanz ziehen. Fest steht, dass die Rekrutierung von Fachkräften im Ausland schwierig ist
SPD und Grüne wollen noch in dieser Legislaturperiode Volksentscheide einführen. SPD-Innenpolitiker Wiefelspütz hält auch Abstimmung über ein Zuwanderungsgesetz für möglich, mit dem das Asylrecht geändert würde. CDU reagiert eher ablehnend
Vural Öger ist ein Einwanderer, wie Otto Schily ihn sich wünscht: integriert, geschäftlich erfolgreich und eher konservativ in Migrationsfragen. Jetzt hat der Innenminister ihn in die Einwanderungskommission berufen – als einzigen Deutschtürken
Fraktionsvize Wolfgang Bosbach legt Diskussionspapier vor und plädiert für geregelte Einwanderung. Im Gegenzug soll das Asylrecht aber deutlich eingeschränkt werden: Eine institutionelle Garantie soll das individuelle Recht ersetzen
Die Grünen sind von den einwanderungspolitischen Plänen des Innenministers wenig begeistert, zu offensichtlich hat Schily sich die Ideen des Koalitionspartners einverleibt. Türkische Gemeinde fordert Mitarbeit von Betroffenen in der Kommission
Wolfgang Bosbach (CDU) misstraut Innenminister Schily (SPD). Trotzdem herrscht schwarz-rote Einigkeit bei der Auswahl von Einwanderern: Kommen soll, wer nützlich ist
Trotz Führungswechsel blieb beim Sudetentag in Nürnberg alles beim Alten: Der neue Vorsitzende Posselt will Vertriebene entschädigen – unterstützt wird er dabei von Stoiber. Doch Prag lehnt Gespräch mit Sudetendeutschen ab
Der Innenminister präsentiert sich überraschend als Wortführer einer aktiven Einwanderungspolitik. Er fordert eine tabulose Diskussion und will eine Sachverständigen-Kommission einrichten
Gerhard Schröder wünscht sich vom heutigen Green-Card-Gipfel im Kanzleramt die „Lösung eines praktischen Problems“. Ein Einwanderungsgesetz lehnt er ab