Die Brennelemente-Fabrik in Hanau soll wohl doch nicht nach China verkauft werden. Darauf sollen sich Schröder und Fischer geeinigt haben. Ist der langwierige Zwist um die Atomfabrik endlich vom Tisch? Noch fehlt eine offizielle Bestätigung
Dieser Woche sollte eigentlich die Entscheidung über den Verkauf der Plutoniumfabrik Hanau fallen. Doch um einen Koalitionskrach zu vermeiden, spielt die Regierung auf Zeit. Ärzte gegen den Atomkrieg hoffen: „Vorhaben wird totgeprüft“
Umweltminister Jürgen Trittin fordert die Länder erneut auf, Atomkraftwerke vor gezielten Angriffen zu schützen. Die hoffen aber lieber, dass die Betreiber schon bald Nebelmaschinen installieren und die Terrorpiloten ohnehin nicht fliegen können
Fünf deutsche Atomkraftwerke sollten stillgelegt werden, weil sie Terroranschlägen mit abstürzenden Passagierflugzeugen nicht standhielten – das empfiehlt der Chef des Bundesamts für Strahlenschutz, Wolfram König. Betreiber EnBW: nicht nötig
Wie unsicher deutsche Atomkraftwerke laut einer Studie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit bei einem Terroranschlag sind, soll die Öffentlichkeit nicht wissen: Das Umweltministerium hält das Papier unter Verschluss. Atomkritiker sind empört
Das Ja des Kanzlers zum Verkauf der Hanauer Plutonium-Anlage an China stößt jetzt auch in der eigenen Parteiführung auf Unverständnis. Grüne Kritiker fühlen sich bestärkt. Europawahl-Spitzenkandidatin Harms nennt Atomexport „nicht vertretbar“
Bei der Bundestagsdebatte zum Atomausstieg ist von der Hitze früherer Auseinandersetzungen um AKW nichts mehr zu spüren. CDU-Chefin Merkel kann nicht punkten und Kanzler Schröder den teuer bezahlten Konsens nicht als Triumph verkaufen
Vor dem grünen Parteitag hat die Parteilinke bekräftigt: Zustimmung gibt esnur gegen Stilllegungen. Außenminister Fischer kandidiert erstmals für Parteirat
Widerstand der Südländer Hessen, Bayern und Baden-Württemberg gegen die Ausstiegspolitik des Bundes angekündigt. Ungelöste Entsorgungsfrage als Druckmittel. Umweltminister Jürgen Trittin warnt Roland Koch vor „Störmanövern“
AKW Mülheim-Kärlich soll ein paar Jahre Laufzeit bringen. Bundeskanzler soll nicht völlig dagegen sein. Unionsregierte Länder versprechen Industrie Hilfe gegen den Ausstieg, Trittin will sie außen vor lassen
■ Verhandlungen zwischen Bundesregierung und AKW-Betreibern in der Endphase: Konzerne fordern viel, Bundeskanzler will trotzdem Entscheidung bis Monatsende