In Bremerhaven inszeniert Niklas Ritter Bogosians „Talk Radio“ als präzises Porträt eines egomanischen Radiomoderators. Die Geschichte basiert auf einem realen Neonazi-Mord
Felix Rothenhäusler inszeniert Jonathan Safran Foers Roman „Hier bin ich“ am Goetheplatz hektisch, aber statisch als platte Klischeeparade. Das Buch war da deutlich weiter
In Bremerhaven inszeniert Alexander Schilling den Klassiker „Tod eines Handlungsreisenden“ als ebenso klassisches Stadttheater. Hoch seriös zwar, und gut gespielt, aber doch in sicherer Deckung vor frischem Wind
In „Jenseits Paula“ versucht Bernd Freytag bei der Shakespeare Company, die Geschichte Paula Modersohn-Beckers mit den großen Fragen der Kunst zu verzahnen
Aus dem kosmischen Horror Howard Philip Lovecrafts entwickelt Levin Handschuh im Schlachthof eine Performance-Party – mit DJ Lady Oelectric und der Hamburger Impro-Theatergruppe Das Elbe vom Ei
Für Virginia Woolfs, Jahrhunderte und Genderidentitäten umspannende fiktive Biografie „Orlando“ verwandelt sich der Brauhauskeller in eine Seelenlandschaft – traumverhangen und wahr
Alize Zandwijks Produktion „Amour“ entwirft am Theater Bremen mit Respekt und Komik ein Bild vom Leben in der Geriatrie. Idylle? Kitsch? Nein, hier wird auf den Boden gepinkelt
Sieben Junge Akteurinnen spielen die Hauptrolle in Wolfgang Herrndorfs Romanfragment „Bilder einer großen Liebe“ in der Inszenierung von Christiane Renziehausen
Nina Mattenklotz’kluge Inszenierung befreit Ewald Palmetshofers „die unverheiratete“ von jeder Realismusbehauptung zu einem beeindruckenden Schauspielabend
Zu Gast im Moks versucht das Kainkollektiv, sich den Verstrickungen der Kulturindustrie zu entziehen. Das klappt natürlich nicht, ist dabei aber wunderschön anzusehen
Alize Zandwijk setzt Hauptmanns „Die Ratten“ in eine ramponierte Puppenstube, gehüllt in nagende Klänge und fieses Licht. Gegenwärtig ist das, gerade weil es keine Aktualität behauptet
Mit „Effi Briest (27)“ inszeniert Leonie Böhm Fontanes Klassiker ausgesprochen frei – und mit bester Laune. Nur bleiben die Qualitäten der Vorlage dabei weitgehend auf der Strecke
„Endlich“, die neue Produktion der Jungen Akteure, lässt alte und kindliche Spieler*innen zusammen über das Sterben simmelieren und bleibt dabei auf trübe Weise allgemein