Allianz und Deutsche Bank wollen sich finanziell beteiligen, wenn die barocke Fassade wieder entsteht. Das wird voraussichtlich eine Mehrheit der Abgeordneten überzeugen
Expertenkommission „Historische Mitte Berlin“ legt ihren Abschlussbericht vor. Die Zukunft des Schlossplatzes bleibt dennoch unklar: Das Gremium empfiehlt die Rekonstruktion des barocken Baus. Bund und Land wollen moderne Architektur
■ Der Vorstoß des Kulturstaatsministers Michael Naumann für einen neuen Mahnmalswettbewerb wird von Lea Rosh abgelehnt. Land Berlin hält sich mit Beurteilung zurück. Architektin Weinmiller hofft auf ein
Vor 37 Jahren mauerte der real existierende Sozialismus sich ein. 916 Menschen, die sich in den Westen „rübermachen“ wollten, verloren an der deutsch-deutschen Grenze ihr Leben. Hingen erschossen im Stacheldraht, lagen auf dem minenbewehrten Todesstreifen. Dort, wo die meisten Opfer zu beklagen waren, an der Bernauer Straße in Berlin, wird am Tag des Mauerbaus, dem 13.August, wieder eine Mauer eröffnet. Diesmal als ästhetisierte Gedenkstätte. Frisch gesandstrahlt und mit glänzendem Aluminium eingefat, soll nun der Opfer der deutschen Teilung gedacht werden. Über die Geschichte des zweiten Berliner Mauerbaus berichten ■ Uwe Rada (Text) und Christian Jungeblodt (Fotos)
Neubauviertel. Wer als Großstädter etwas auf sich hält, würde hier nicht tot übern Zaun hängen wollen. Die gesichtslose Stadt beklagten schon in den sechziger Jahren Philosophen und Architekten. Städtisches Leben spielt sich, wenn überhaupt, höchstens in gewachsenen Altbauvierteln ab, die Charme besitzen und Atmosphäre ausstrahlen. Dabei sind städtische Dichte und urbanes Miteinander nicht unbedingt auf alte Gründerzeitquartiere angewiesen. Auch mit Neubauten kann eine Stadt ein heimatliches Gesichterhalten. Das soll ein Modellprojekt in der Tübinger Südstadt beweisen. Dort entsteht derzeit das ambitionierteste städtebauliche Vorhaben der Republik. Auf einem sechzig Hektar großen, früheren Kasernengelände soll Urbanität in neuen Fassaden einen Platz erhalten. Das Ziel: eine richtige Mischung – sozial und baulich ■ Von Uwe Rada (Text) und