SACHSEN Die rabiate Frau Festerling kann sich freuen. Nach dem ersten Wahlgang führt in Dresden zwar Rot-Rot-Grün, sieht sich aber einem rechtskonservativen Mehrheitsblock gegenüber. Die auf 51,1 Prozent gestiegene Wahlbeteiligung rechnet man den Rechten zu
Ein ehemaliger OB der PDS unterstützt den Rechtspopulisten Henry Nitzsche. Und die NPD tönt, sie sei die einzige Alternative zu den bürgerlichen Parteien.
Für Oskar Lafontaine bieten sich Chancen aus den Resultaten der Wahl, sagt Parteienforscher Franz Walter. Schafft er neue rot-rote Bündnisse, ist eine Zusammenarbeit auf Bundesebene nicht mehr Tabuthema.
Im Freistaat werden die politischen Farben neu gemischt, auch wenn klar ist, dass Schwarz vorne bleibt. Echte Sorgen um den Einzug in den Landtag müssen sich jedoch die Grünen machen.
80.000 Plakate, 1,2 Millionen Flugblätter und Opfer-Mythos: Die NPD versucht in Sachsen alles, um wieder in den Landtag einzuziehen. Ein Erfolg ist wahrscheinlich.
Angeblich gibt es Absprachen zwischen CDU und FDP, um der Union die Überhangmandate zu sichern. Zu einem Patt im Bundestag käme es nur, wenn fast alle der 219.000 nachwahlberechtigten Dresdner am 2. Oktober SPD wählten
■ Mit seinem grandiosen Wahlsieg hat Sachsens alter und neuer Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) beste Chancen, eine führende Rolle im neuen Machtgefüge der Republik zu spielen. Ihm geht es ums Gestalten. Den Sachsen soll's recht sein, denn wann immer ihr Landesvater auf der bundespolitischen Bühne mitmischte, war es gut für Sachsen. Nur die Frage, wer ihn beerben soll, bereitet ihnen Sorgen
■ Im Osten mehren sich die Stimmen gegen das Rote-Hände-Plakat der CDU-Zentrale. Sachsens Justizminister Steffen Heitmann: "Verheerende Wirkung". Meck-Pom-CDU ist gegen das Plakat