Margrit Schiller war Mitglied der RAF. Und saß dafür sechs Jahre in Haft. Mitte der Achtzigerjahre floh sie nach Kuba. Jetzt kehrt sie erstmals nach Deutschland zurück. In ihrem Gepäck: ein persönliches, politisches Buch mit ihrer Geschichte. Ein Gespräch mit ihr in Montevideovon ANKE RICHTER
■ Die aktuelle Krise wird die CDU nicht zerstören. Sie dürfte aber die Ära beenden, in der die CDU die Staatspartei der Bundesrepublik Deutschland war. Diese Ära war anfänglich geprägt vom Misstrauen gegen den Staat, später von Pragmatismus und Angst vor der Intellektualität bei SPD und Grünen
■ Illegales Finanzgebaren hat in der CDU eine lange Tradition. Die Idee, Gefolgsleute durch gezielte Geldspritzen noch ein wenig folgsamer zu machen, stammt vom ersten Parteivorsitzenden, Konrad Adenauer. Helmut Kohl hat sich auch hier als braver Enkel erwiesen
■ Der Berliner Senat hat gestern die letzte Ruhestätte des Stundentenführers zu einer Frage der Ehre gemacht – CDU aber will aus Dutschke keinen „Gute-Stube-Demokraten“ machen
Am Anfang der Bundesrepublik war Sexualität eine Sache, die ohne Schuld und Scham kaum genossen werden konnte. Mittlerweile hat körperliche Lust fast jede Dramatik verloren – und das liegt vornehmlich an der sexuellen Revolution der sechziger Jahre. Ein Essay über Günter Amendt, Camelia, Oswald Kolle, Beate Uhse, Alice Schwarzer, Ralf König und die Love Parade. Teil XIV der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Gunter Schmidt
Mit Hilfe des amerikanischen Soldatensenders AFN kam Anfang der fünfziger Jahre endlich ein anderer Ton in das deutsche Musikwesen. Heute existieren alle Stile mehr oder weniger friedlich nebeneinander: die Böhsen Onkelz wie Xavier Naidoo. Teil XI der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Jan Feddersen
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war deutscher Sport ein vorwiegend männliches Training für kriegerische und wehrhafte Zwecke. Nach dem Ende des NS-Regimes übte sich das besiegte Deutschland in Anpassung und Bescheidenheit. Eine kleine Helden- als Sportgeschichte der Bundesrepublik – und Teil III der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Harry Nutt
Er steht im abgedunkelten Wohnzimmer und zeigt zunächst alles nur in schwarzweiß. Trotzdem eröffnet der Fernsehempfänger seinem Betrachter ungeahnte neue Perspektiven. Was plötzlich alles möglich ist! Reisen in ferne Länder, Cha-Cha-Cha auf dem flachen Land. Es wird gerätselt und gewitzelt, belehrt und politisiert. Erst nur ein paar Stunden am Tag, heute rund um die Uhr auf unzähligen Sendern. Fast zeitgleich mit der Gründung der Bundesrepublik nimmt das Fernsehen seinen Sendebetrieb auf. In Teil IIder Serie „50 Jahre neues Deutschland“ werden fünfzig Jahre Sendungsbewußtsein weggeguckt ■ Von Klaudia Brunst
■ Vor zwei Monaten gab die Rote Armee Fraktion ihre Auflösung bekannt. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gegen die Bundesrepublik ist damit noch längst nicht erledigt. Auch weil die Erklärung viele Fragen offenließ. Karl-Heinz Dellwo, ehemaliges RAF-Mitglied, beginnt sie im Gespräch mit Petra Groll zu beantworten.
Bundespräsident Herzog begnadigt den schwerkranken Helmut Pohl nach zwei Jahrzehnten in Haft: Nach einer Operation muß er nicht in die JVA zurückkehren ■ Von Gerd Rosenkranz