RASSISMUS „Dieser große Mund, dieses dunkle Gesicht – das soll Miss Japan sein?“, heißt es in den sozialen Medien, seit Ariana Miyamoto zur Miss Japan gekürt wurde. Sie sei zu „unjapanisch“. Und trotzdem will sie jetzt für Japan den Titel der Miss Universe holen. Miyamoto hat eine japanische Mutter und einen afroamerikanischen Vater, deshalb hatte sie sich wenig Chancen auf einen Sieg in ihrem Heimatland ausgerechnet. Aus Angst, ihre Haut könne abfärben, sei sie früher von ihren Mitschülern gemieden worden, sagt sie. Noch heute werde sie wie eine Fremde behandelt. Aber sie hat Hoffnung: „Japan versucht sich zu ändern, ich möchte helfen, es etwas mehr zu verändern.“
PERSPEKTIVEN Sinti und Roma sind seit Jahrhunderten Projektionsfläche für Fremdzuschreibungen. Das Kino Arsenal zeigt Filme vom geografischen und mentalen Rand Europas
Ntagahoraho Burihabwa war 12 Jahre bei der Bundeswehr. Er fühlte sich als gleichberechtigter Deutscher. Außerhalb der Armee nicht. Das soll sich ändern.
Nicht erst seit der Wiedervereinigung kam die Rede oft aufs „volle Boot“. Einer unvollständige Chronik zeigt das Wechselpiel zwischen Medien, Politik und Gewalt auf.
„Der Zeitpunkt der Aufarbeitung wurde verpasst“, sagt Rainer Fabian, der zum Bündnis „Lichtenhagen bewegt sich“ gehört. Dort haben sich engagierte Bürger und Vertreter der Stadt zusammen- geschlossen. „Die Stadt traut sich nicht an die Wurzel ran“, sagt auch Kristina Koebe vom Magazin „Stadtgespräche“. Wie viel hat sich nun bewegt? Erkundungen und einige Erkenntnisse
Zwei Polizisten aus Baden-Württemberg waren Mitglied im Rassistenbund KKK. Bekannt wurde das erst jetzt, weil sie Kollegen der vom NSU ermordeten Michèle Kiesewetter waren.
Der Berliner Pirat Höfinghoff ist sich sicher, dass es Rassisten in seiner Partei gibt. Gegen sie will er mit Infoveranstaltungen vorgehen – wer das nicht wolle, gehöre ausgeschlossen.
Fünf Personen müssen sich vor dem Amtsgericht Prenzlau wegen Volksverhetzung verantworten. Es geht um eine Zirkusfamilie, um Wut und Hass auf das Fremde.
Die Regierung versagt bei der Teilhabe von Einwanderern, sagt GEW-Chef Ulrich Thöne. Sie müsse mehr Mittel in politische Bildung und Zweitsprachenunterricht investieren.