„Literatur kann Menschen in Kriegszeiten Hoffnung geben“, sagt die kurdische Dichterin Widad Nabi. In den Autoren der deutschen Nachkriegszeit hat sie Vorbilder gefunden.
Bei der Tempodrom-Affäre wurde ihr Veruntreuung vorgeworfen. Das kränkte sie. Jammern aber will Irene Moessinger nicht, auch nicht in ihrer Autobiografie.
Hildegard Wittur ging auf eine Sonderschule und landete später in der geschlossenen Psychiatrie – für 25 Jahre. Nach der Wende begann ein anderes Leben für sie.
Für Zeina Nassar, mehrmalige Berliner Boxmeisterin, wurden die Wettkampfbestimmungen geändert: als erste Boxerin durfte sie mit Kopftuch im Ring stehen.
KUNSTGESCHICHTE Nach ihrem Tod wurde die Grafikerin und Malerin Hermine David von der männlichen Kunstgeschichtsschreibung vergessen. Eine Ausstellung in Delmenhorst begibt sich auf ihre Spuren
Heimatsuche Sensibel und unaufgeregt erzählt die Hamburgerin Rasha Khayat in ihrem Debütroman „Weil wir längst woanders sind“ von einer deutsch-saudischen Frau, die zurück nach Jeddah zieht, um dort zu heiraten
Ausstellung Die Dadaistin Hannah Höch war vor 100 Jahren Pionierin auf dem Gebiet der Collagekunst.Eine Ausstellung im Kunsthaus Stade verknüpft unaufdringlich Lebensweg und künstlerischen Werdegang
Das Kinderhilfswerk Plan strahlt Gebäude in Pink an. Das ist nicht nur einfallslos, sondern verstärkt Klischees, die der Tag eigentlich ausräumen soll.
SPORTFÖRDERUNG Seit 1998 gibt es in Bremen eine Übungsleiterinnenausbildung für Frauen mit Migrationshintergrund. Durch den Lehrgang sollen sie als Kursleiterinnen für den Vereinssport gewonnen werden. Die Sportvereine nehmen sie gern auf
In Hannover wird Shakespeares Komödie „Maß für Maß“ ausschließlich mit Frauen besetzt. Die Verfremdung soll männliche Verhaltensweisen sichtbar machen.
DIE KONVERTITIN Iman Andrea Reimann wird oft mit Vorurteilen gegenüber dem Islam konfrontiert. Dabei möchte sie einfach nur selbst die Frau Reimann sein. Die 41-Jährige sagt: „Es ist vollkommen in Ordnung, Muslima und Deutsche zu sein“
DIE SKATERIN Anna Groß fährt seit 16 Jahren Skateboard, war dabei oft nur von Männern umgeben und organisiert heute den einzigen deutschen Skate-Contest für Frauen. Ein Gespräch über Sexismus im Sport, Nacktfotos mit Brett im Arm und die Freiheit, sich dreckig zu machen
DIE KOMPONISTIN Als Jugendliche flüchtete Ursula Mamlok vor den Nazis aus Berlin, in den USA wurde sie mit ihrer kargen Zwölftonmusik berühmt. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte Mamlok im Alter von 83 Jahren nach Berlin zurück. Den Flügel, den sie seit über 50 Jahren besitzt, spielt sie seitdem im Clubraum ihres Seniorenstifts
DIE FRAUENFORSCHERIN Geschichte braucht keine HeldInnen, sagt Claudia von Gélieu: Die Stadtführerin und Gründerin von „Frauentouren“ erforscht das Leben unbekannter Berlinerinnen. Deren Alltagsgeschichten sollen Mut machen, sagt die Politikwissen-schaftlerin – auch Frauen, die heute Minijobs machen oder sonst prekär leben