Die Chinesen verharren weiter im Unverständnis über die Bombardierung ihrer Belgrader Botschaft. Hardliner fordern neue Atomversuche, doch auch die Hilflosigkeit läßt sich nicht verbergen ■ Aus Peking Georg Blume
In einer internen Expertise warnt das Umweltbundesamt vor den ökologischen Schäden durch den Krieg in Jugoslawien. Die Fachleute erwarten „zum Teil großflächige Umweltschäden“ ■ Aus Bonn Bettina Gaus
Die Bombenabwürfe der Nato in der Adria lassen die Stimmung in Italien kippen. Die Fischer fordern den Einsatz von Minenräumern und streiken, und die Fremdenverkehrssaison ist erneut in Gefahr ■ Aus Chioggia Werner Raith
■ Der Physiker Doug Rokke brachte den US-Soldaten bei, wie man mit Uranmunition umgeht. Heute warnt er vor diesen Waffen. Das Pentagon hat den Einsatz der Munition inzwischen bestätigt
■ Manfred Güllner, Chef des Berliner Meinungsforschungsinstituts Forsa, zum Ausgang des Grünen-Parteitags. Ein Sieg der Befürworter eines unbefristeten Angriffsstopps hätte Verluste bei der realpolitischen Wählerschaft zur Folge gehabt
■ In Niedersachsen und Berlin wird nach langer Debatte für eine befristete Feuerpause der Nato votiert. Delegierte in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verlangen hingegen einen sofortigen Stopp der Luftangriffe
■ Durch die Nato-Angriffe ist die schwache serbische Opposition noch mehr ins Abseits geraten. Regimekritische Bürger fühlen sich von ihren einstigen Idolen betrogen
■ Das Londoner Institut für Strategische Studien kritisiert das Zögern des Bündnisses. Das Kosovo werde Teil Jugoslawiens bleiben, doch am Ende „faktisch unabhängig“ sein
■ Seit die Brücken in Novi Sad zerstört sind, ist die Schiffahrt auf Mitteleuropas längstem Fluß unterbrochen. Frachter liegen fest, Schiffer sind ohne Arbeit und Reedereien machen Verluste von Hunderttausenden Mark pro Tag
■ Natobomben sind ein Kriegsverbrechen, sagen jugoslawische Journalisten und ein SPD-Politiker: Uranstrahlen greifen die Gesundheit der Menschen an und verseuchen die Böden
Jenseits aller offiziellen Verlautbarungen: Es gibt in den USA eine lebhafte Kritik am Nordatlantikpakt und den neuen Plänen des Bündnisses ■ Aus Washington Peter Tautfest