Am 22. Dezember vergangenen Jahres wurde ein kleines Dorf in der Zentralregion des mexikanischen Bundesstaates Chiapas schlagartig weltberühmt: Acteal. 45 unbewaffnete Menschen, darunter 21 Frauen und 15 Kinder, wurden brutal getötet. Die Mörder: Indigenas aus der Nachbarschaft, ausgestattet mit Waffen und Logistik von den lokalen Behörden. Nach dem Aufstand der zapatistischen Guerilla Anfang 1994 militarisierte die Regierung die Region – unter Einsatz der Armee und mit dem Aufbau paramilitärischer Einheiten. Nach dem Massaker von Acteal sprach die Regierung von „Familienkonflikten“ – und hatte nicht ganz unrecht: Tatsächlich waren hier uralte Konflikte zwischen Familien und Dörfern ausgenutzt und von oben mit Waffen versorgt worden. Wie sich Mexikos ewige Regierungspartei PRI in Zentralchiapas mit allen Mitteln gegen den Zerfall ihrer Macht wehrt: Ein Lehrstück aus dem Mikrokosmos ■ Von Anne Huffschmid
Abgeordnete von CDU und FDP kritisieren Streichung von Sozialleistungen für Flüchtlinge als zu weitreichend. Bundesregierung hatte die Kürzungen zuvor begrüßt ■ Von Patrik Schwarz
■ Ein aserbaidschanischer Flüchtling ist auf dem Weg nach London im Radkasten eines Flugzeugs erfroren. Beim Untergang eines Schlauchbootes vor Brindisi ertranken sechs Albaner
■ Von den SPD-Ländern im Bundesrat hängt es ab, ob künftig vielen Flüchtlingen die Sozialhilfe entzogen wird. Betroffen wären rund 250.000 Personen. Entscheidung fällt in dieser Woche
■ Bei Großrazzien werden fast 1.400 Menschen verhaftet. Ein Flüchtling stürzt sich aus dem dritten Stock eines Hauses zu Tode. Kinkel fordert eine gemeinsame Lösung der EU-Staaten
Der SPD-Kanzlerkandidat in spe will künftig Entwicklungshilfe nur noch dann zahlen, wenn die betreffenden Länder ihre hier abschiebebedrohten Flüchtlinge wieder ins Land lassen ■ Von Jan Feddersen
Niedersächsisches Innenministerium hält Zusage gegenüber Benediktinerinnen ein: Asylbewerber aus Abschiebehaft entlassen. Ausreise der Familie nach Kanada wahrscheinlich ■ Aus Hannover Jürgen Voges
Niedersächsische Behörden wollen 33jährigen russischen Deserteur aus der Ukraine erst abschieben, wenn sich alles beruhigt hat. Seine Familie lebt weiter im Kirchenasyl ■ Aus Hannover Jürgen Voges
Dietmar Schlee (CDU) wird Koordinator für die Rückführung der bosnischen Kriegsflüchtlinge. Der Exinnenminister Baden-Württembergs gilt vielen als politischer Hardliner ■ Aus Bonn Markus Franz