■ Der SPD-Finanzexperte Joachim Poß sieht keine Möglichkeit für eine höhere Nettoentlastung bei der geplanten Steuerreform. Die Mehrbelastung der Unternehmen nennt er „nur vorübergehend“
■ In den Reihen von SPD und Grünen gibt es kaum jemanden, der die Neuregelung, die eigentlich keine ist, für sinnvoll hält. Weniger 620-Mark-Jobs werde es dadurch nicht geben
■ Zeitungszusteller, Kassiererinnen, Kellner arbeiten häufig in sogenannten 620-Mark-Jobs ohne Sozialabgaben. Rot-Grün will das ändern. Mini-Jobber sollen zumindest Rentenbeiträge zahlen, hinzuverdienende Hausfrauen auch Krankenversicherung. Wem nützt die neue Abgabenlast? Erst mal vor allem den Sozialkassen
■ Margret Mönig-Raane, Vorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), meint, geringfügig Beschäftigte hätten durch die neue Regelung keinen finanziellen Nachteil
■ Die geplante Ausweitung der Nettoentlastung der Steuerzahler von weiteren fünf Milliarden Mark tragen die Grünen zwar offiziell mit. Der Zuschlag kommt nach ihrem Geschmack allerdings allzusehr der Wirtschaft zugute
■ Nach dem Kompromiß zwischen SPD und Grünen zahlen Industriebetriebe künftig einen niedrigeren Satz als private Haushalte. Energieverschwender kommen am besten weg
■ Der grüne Finanzpolitiker Oswald Metzger hält die Vorhaben der Koalition zur Auffüllung des Haushaltslochs für völlig ungenügend: „Wir stehen am Abgrund“