Mit der Anerkennung der georgischen Provinzen begibt sich Russland in die internationale Isolation, meint Uwe Halbach. Die Menschenrechtslage in Serbien sei mit der in Georgien nicht vergleichbar.
Für Merkel ist Russlands Politik völkerrechtswidrig. Doch Moskau lässt sich davon nicht einschüchtern. Medwedjew erkennt die Unabhängikeit der abtrünnigen Gebiete an.
Die EU hätte in den 90ern die Kooperationsbereitschaft Russlands unter Jelzin nützen müssen, sagt Christian Schwarz-Schilling. Der Balkan profitiere aber von den Ereignissen in Georgien.
Einziges Thema der Begegnung: Der Südossetien-Krieg. Zur selben Zeit kommt US-Außenministerin Rice nach Tiflis. Russland und Georgien werfen sich gegenseitig Kriegsgreuel vor.
In Georgiens Hauptstadt wachsen angesichts des Desasters die Zweifel an Präsident Saakaschwili. Der verkündet weiter standhaft: "Abchasien und Südossetien gehören zu Georgien".
Offiziell hat Russland das Ende des Krieges um Ossetien verkündet. Ob weitergekämpft wird, ist unklar. Doch eine russische Besetzung Georgiens scheint ausgeschlossen.
Flüchtlinge aus Südossetien berichten im russischen Fernsehen vom Angriff der georgischen Armee. Auch Menschenrechtler bestätigen, dass Zchinwali weitgehend zerstört wurde.
Eskalation zwischen Georgien und Südossetien: Georgien versucht die Kontrolle über die abtrünnige Provinz zu gewinnen. Deren Schutzmacht Russland ist mit Panzern eingerückt.
■ Vor einem Jahr stimmte Boris Jelzin dem Friedensvertrag mit Tschetschenien zu. Doch was damals wie ein Sieg für die Rebellen aussah, entpuppte sich als Niederlage. Die Unabhängigkeit rückt in weite Ferne Von Klaus-Helg
■ Waleri Tischkow, 1992 Minister für Nationalitätenfragen im Kabinett Jegor Gaidars, meint, daß vor allem die jungen Rebellen der Kaukasusrepublik den Frieden gefährden
■ Der Streit um das Wirken von Wahlbeobachtern der OSZE in Grosny zeigt, daß längst nicht alle politischen Fraktionen in Moskau den Friedensprozeß bejahen