■ Der frühere chinesische Botschafter in Bonn, Mei Zhaorong, sieht nach dem Bombenangriff auf die Belgrader Botschaft eine „eklatante Entblößung des westlichen Menschenrechtsdiskurses“
■ In der Öffentlichkeit tut die Allianz so, als wären die Luftangriffe erfolgreich. Doch hinter den Kulissen werden die Vorbereitungen für einen Landeinsatz bereits vorangetrieben
■ Die Anrainerstaaten von Jugoslawien pochen auf Schutz durch die Nato. Bulgarien und Rumänien drängen auf baldigen Beitritt zur Allianz, Albanien ist ein williger Vollstrecker jedweder Nato-Forderung, sagt der albanische Präsident Rexher Mejdani im taz-Interview
■ Kriegschiffe sollen verhindern, daß Jugoslawien weiterhin Treibstoff für seine Armee bekommt. Rußland spricht der Nato das Recht ab, militärisch gegen Tanker vorzugehen
EU-Kommissarin Emma Bonino setzt sich leidenschaftlich für Menschenrechte und Flüchtlinge ein. Ja, man brauche die Hilfe der Militärs der gegenwärtigen Situation zum Aufbau der Lager, „aber da endet ihre Aufgabe“, meint sie im Gespräch mit ■ Bettina Gaus
■ Ein Jubelfest sollte es werden, ein „Arbeitsgipfel“ wird es. Auf dem heute beginnenden Treffen der Regierungschefs der Nato-Länder wird um die Haltung gegenüber Milosevic, den deutschen Friedensplan und den möglichen Einsatz von Bodentruppen gestritten werden
■ Angesichts des 50. Jahrestages der Nato steht die Mehrheit des Bundestages hinter dem Kosovo-Einsatz. Allerdings werden unterschiedliche Folgerungen für die Nato gezogen
■ Der Kosovo-Krieg sorgt bei den Grünen weiter für erbitterten Streit. Sogar im Kabinett haben sich der Außen- und der Umweltminister gestritten. Mit der Staatssekretärin Gila Altmann fordert jetzt das erste Mitglied der Bundesregierung einen Stopp der Nato-Angriffe
Lavieren, vertuschen und dann zurückrudern: Die Informationspolitik der Nato zu dem Angriff auf einen Flüchtlingstreck im Kosovo wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten gibt. Auf der Strecke bleiben Wahrheit und Glaubwürdigkeit des Bündnisses ■ Von Barbara Oertel
■ Hunderte Flüchtlinge bezeugen: Mindestens 3.200 Menschen wurden im Kosovo umgebracht, 200 Dörfer zerstört. Wir dokumentieren eine Zusammenfassung der US-Regierung
■ Außenminister Joschka Fischer baut bei seiner Friedensinitiative für den Kosovo auf die UNO, will perspektivisch Vetopositionen im Sicherheitsrat an Pflichten knüpfen und mahnt seine Partei, nicht die Handlungsfähigkeit der Regierung zu gefährden. Der PDS wirft der Grüne Zweckpazifismus vor