■ NS-Zwangsarbeiter: Fast 55 Jahre nach Kriegsende weigern sich noch immer viele Unternehmen zu entschädigen. Seit über einem Jahr pokern Bundesregierung und Industrie mit den Opfern. Die Verhandlungen stocken. Acht Milliarden Mark, sagte Schröder gestern, sind das letzte Angebot. Diese Firmen wollen laut American Jewish Committee nicht entschädigen. Wollen sie warten, bis auch der letzte Zwangsarbeiter gestorben ist? Und glauben sie, dass wir das hinnehmen?
Demokratisch gewählt wird wohl der Bundespräsident, automatisch dazu gehört jedoch die jeweilige Gattin. Und die ist bekanntlich immer dabei: bei Staatsempfängen wie bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und privaten Terminen. Oft ist es ihr Handeln und Wandeln, das das Bild des Paares in der Öffentlichkeit prägt. Die First Ladies der »Republik schreiben ihre ganz eigene Geschichte. Ein Stöbern inalten Bildern und Erinnerungen als Teil XIX der Serie: „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Norbert Seitz
■ Ignatz Bubis und Martin Walser haben ihren Streit um das Gedenken an den Holocaust nicht beigelegt. Aber Mißverständnisse sind ausgeräumt. Doch der Streit muß und wird weitergehen. Jetzt ist die Politik gefordert, Stellung zu beziehen: Was heißt in Deutschland heute Erinnerung?
■ Wie normal kann Deutschland werden? Dürfen die Deutschen überhaupt jemals normal werden? Die heftige Kontroverse zwischen Martin Walser und Ignaz Bubis hat unter den in Deutschland lebenden Juden alles ausgelöst: Empörung, Irritation, Nachdenklichkeit und Überdruß.
■ Anja Heuß fahndet nach Kunstwerken für die Jewish Claims Conference. Die Organisation erhebt im Namen von Holocaust-Opfern Anspruch auf Entschädigung oder Rückgabe jüdischen Eigentums
■ Nun hat auch noch Jochen Gerz seinen Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin zurückgezogen. Seine Begründung: Es werde nicht gewollt. Die nunmehr 15jährige Debatte über das Mahnmal bessert das nicht auf. Sie wird immer flacher und gleichzeitig immer verworrener
■ Barbara Distel, Leiterin der Gedenkstätte Dachau, ist gegen Soldaten-Gelöbnisse in ehemaligen KZ. Uniformen an „Orten des europäischen Leids“ lösen bei vielen Ex-Häftlingen große Zweifel aus