Am Broadway galt Doug Wrights Biodrama über Charlotte von Mahlsdorf als Sensation. Jetzt spielt Dominique Horwitz die berühmteste Kittelschürze Ostberlins im Renaissance-Theater und richtet sich im Pittoresken ein
Die Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs „Das Reich der Tiere“ am Deutschen Theater inszeniert die Niedrigkeiten des Alltags zu risikolos, um wirklich vom tagtäglichen Wahnsinn der Selbstentblößung zu berichten
„Mister Gesundbrunnen“: In Folge 52 der Soap „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“ geht es um männlichen Ehrgeiz und männliche Ängste – ein komplexes Thema, das im Prime Time Theater gekonnt einfach vermittelt wird
Lässig virtuos performt: Der Schauspieler Stefan Kaminski spielt an seinen „On Air“-Abenden im Deutschen Theater Hits der Filmgeschichte nach – und ist dabei gleichzeitig Live-Hörspiel-Raschler, Mini-Drama-Darsteller und Stimmen-Imitator
Der Flaneur als Weltenkenner: Im Wrangelkiez wird Theater gespielt, und der Zuschauer erwandert sich das Stück. „La Marea“, erfunden vom argentinischen Autor Mariano Pensotti und vom HAU nach Berlin geholt, verbindet Intimität und Öffentlichkeit
Der mittlerweile 93-jährige George Tabori inszeniert „Die Antigone des Sophokles“ auf der Großen Bühne des Berliner Ensembles – und streicht aus Bert Brechts Bearbeitung auf angenehm comicartige Weise das Schulmeisterliche
„Mein Kampf“ lesen und wilde Sachen machen: Das Skandalträchtige des Romans „Macht und Rebel“ des norwegischen Autors Matias Faldbakken schrumpelt in der Theaterbearbeitung von Robert Lehniger im Prater etwas aufs Albern-Pubertäre
Immer gleich vom Zweiten Weltkrieg erzählt und auf schlimme Völkerverständigungs-Klischees gesetzt: „Das deutsch-russische Soldatenwörterbuch“ in den Sophiensælen
Das Gorki-Theater versetzt das Drama „Gegen die Wand“ ins Milieu der freundlichen und überforderten Mitte-Menschen, die sich irgendwann nur noch umbringen wollen
Auf Berliner Verhältnisse schrumpfen: Heute hat im Gorki-Theater Kleists „Prinz von Homburg“ Premiere, eine Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt. Der Regisseur Armin Petras zeigt dabei einen neuen Respekt für den Text
Zukunftsangst haben nicht nur sozial Prekarisierte, sondern auch Schauspielschüler: In der Inszenierung von Lars Noréns „Personenkreis 3.1“ zeigen elf Studenten der Schauspielschule „Ernst Busch“, dass sie die Bodenhaftung nicht verloren haben
Sehen und gesehen werden. 10 Jahre nach „Talk 2000“ lässt Christoph Schlingensief seine Quasselbude noch einmal wiederauferstehen: „Die Piloten“ in der Akademie der Künste. Und die Referenzhölle frisst ihre Kinder
Der lettische Regisseur Alvis Hermanis lässt Diebe in das Leben einer Russin der 30er-Jahre einbrechen. Dass das auch ohne Gewalt geht, zeigt sein Abend „Sonja“ im HAU
Deine Frau schläft mit deinem Assistenten, warum auch nicht, er sieht aus wie du: Marius von Mayenburg neues Drama „Der Hässliche“ an der Schaubühne spielt mit dem Schönheitswahn und kommt nicht unter die Oberfläche