ARCHITEKTUR Lange war es die größte Baustelle in der Stadtmitte, jetzt ziehen die ersten Mieter ins Hackesche Quartier ein: Gasag, Scholz & Friends und zahlreiche teure Läden. Mit dem neuen Viertel gelingt der städtebauliche Sprung über das S-Bahn-Viadukt. Aber die Architektur einer Metropole ist es nicht
Das Bezirksamt will die Wege im Görlitzer Park befestigen und Lampen installieren. Strom dafür gibt es aber nur bis 22 Uhr. Die Zahl der Polizeieinsätze hat sich vervierfacht.
Im Schatten der Großsiedlung Marzahn richten Künstler ihre Ateliers ein. Während im Zentrum die Mieten für Studios steigen, profitieren die Bildhauer, Fotografen und Maler von den niedrigen Kosten.
In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kann man sich jetzt durch Texte, Zahlen und Tabellen kämpfen - und Infos für den Kampf gegen die A 100 sammeln.
Von ihrem Hauptquartier aus, der "Lunte", dokumentiert eine linke Stadtteilinitiative jedes Anzeichen von Aufwertung im Schillerkiez. Im Visier haben sie nicht nur Investoren, sondern auch das Quartiersmanagement.
Wie wir in zehn Jahren wohnen, weiß die Immobilienwirtschaft offenbar am besten. In den Innenstädten wird das Wohnen zur begehrten Ware, in anderen Quartieren rückt man enger zusammen. Die Kluft wächst.
Die Zukunft des Neuköllner Viertels hängt am Tempelhofer Feld. Und die Bewohner wissen es. Das zeigt sich in den weit verbreiteten Befürchtungen vor einer Aufwertung.
Junge Menschen suchen sich Freiräume auch in einer von Aufwertung geprägten Stadt, sagt der Stadtforscher Klaus Overmeyer. Oft kollidiere das jedoch mit dem formalisierten Planungsrecht.
PROTEST Sie sind nicht viele, aber sie sind laut. Mit Trillerpfeifen und Kochtöpfen demonstrieren Berliner Stuttgart-21-Gegner am Potsdamer Platz. Für sie steht fest: Sie gehen auf die Straße, bis das Projekt fällt
Der Bezirk Mitte will auf einem ehemaligen Güterbahnhofsgelände den Bau eines Großmarktes erlauben. Anwohner fürchten, dass ihr Kiez damit sozial noch weiter absinkt. Ihr Protest verzögert das Projekt - und könnte es so kippen
Erst träumen, dann planen, dann bauen - dafür plädiert der Architekt Jakob Tigges. Das Schloss soll dabei lediglich eine Hülle sein für eine Ideensammlung, an der sich möglichst viele Menschen beteiligen können.
Die SPD-Fraktion stimmt für die A 100. Nun soll die Parteibasis folgen. Doch selbst wenn, ist mit einem Baubeginn vor der Wahl 2011 kaum noch zu rechnen. Und danach fehlt dafür wohl die Mehrheit im Parlament.
Die Polizei kann mit ihren Erfahrungen helfen, soziale Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen, meint Grünen-Fraktionsvorsitzender Ratzmann. Politik solle daher stärker auf den Rat der Beamten hören.
Jetzt, wo es einen riesigen Park im Viertel gibt, haben alle Angst: vor steigenden Mieten, Verdrängung, der üblichen Gentrifizierungsspirale. Die Bewohner streiten darüber, was man dagegen tun soll
Bei der Howoge ist zuletzt einiges schiefgelaufen, sagt Jörg Franzen, Chef der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gesobau. Die würden immer wichtiger, um sozial schwache Kieze zu stabilisieren.
In Kreuzberg und Prenzlauer Berg entstehen edle Projekte wie die „Prenzlauer Gärten“ und „Haus und Hof“. Bedeutet die neue Wohnkultur des Mittelstands ein mehr an Stadt - oder ein mehr an Provinz?