Ein orientierungsloser Jüngling, der sich nicht zu verorten weiß, reist vor lauter Verzweiflung schnurstracks zur Sonne: Claudius Lünstedts „Vaterlos“ wurde bei den Autorentheatertagen am Hamburger Thalia Theater uraufgeführt
Zwischen Empathie und Distanzierung: Claudia Bosses treibt in ihrer Inszenierung von Heiner Müllers „Mauser“ auf Kampnagel das Publikum vor sich her und erschafft einen fast sakralen Raum
Im Dämmerzustand: Die niederländische Regisseurin Alize Zandwijk zeigt am Thalia, wie die Kleinstadt funktioniert. Die Schwermütigen und die Säufer aus Tschechows „Iwanow“ hausen an einer gemeinsamen Holztheke, einsam sind sie trotzdem
Die niederländische Regisseurin Alize Zandwijk, die am Hamburger Thalia Theater Tschechows frühes Drama „Iwanow“ inszeniert, ereifert sich über Passivität und selbst verschuldete Flieg-Hemmungen. Ein Porträt
So what: Der eiserne Kanzler war verfressen, hatte eine Fistelstimme und womöglich auch noch einen weichen Kern. Aber muss man darum Theater machen? Am Leibnizplatz wird‘s versucht
Im Altonaer Theater stellt sich die Frage nach dem Sinn von Neuauflagen: Michael Bogdanov inszenierte dort seine Erfolgsversion von Thomas‘ „Unter dem Milchwald“
Am Ende steuert alles unausweichlich auf den Abgrund zu, nur der Dorfrichter schwingt sich aufs Fahrrad und fährt davon: Am Hamburger Schauspielhaus inszeniert Jürgen Gosch Kleists „Der zerbrochne Krug“ als muntere Rauferei
Axel Wagener, Absolvent des Regie-Studiengangs der Uni Hamburg, nähert sich auf Kampnagel der spanischen Theateravantgarde der Franco-Zeit mit den Mitteln des Butoh-Theaters. Dabei geht es ihm vor allem darum, zu zeigen, wie das Böse in uns allen ist
„Falk Richter hören und sehen“ war eine lange Theaternacht in der Schwankhalle betitelt. Stücke und Texte als szenische Lesung oder Hörspiel. Gefeiert wurde vom Jungen Theater der Rückzug der Bühnenkunst auf die rein akustische Ebene