Die Sylter Bäuerin Inge Dethlefs wagte ein Experiment: In einem Pflegeheim malt sie in ihrer Freizeit mit Dementen, weil sie herausfinden wollte, ob sich Menschen mit Farben ausdrücken können, die nicht mehr wissen, wie sie eigentlich heißen. Sie können es – zur großen Irritation ihrer Verwandten
Die Hamburger Kunsthalle zeigt italienische Zeichnungen, die 50 Jahre ungesehen in den eigenen Beständen schlummerten. Die Leonardos, Raffaels und Piranesis verraten viel über die dunkle Rückseite einer Kunst, die transparent und makellos zu sein hatte
1945 nahm ein sowjetischer Offizier tausende Kunstwerke aus der Kunsthalle Bremen mit in Richtung Osten. Zum „Tag der Rückgabe“ zeigt die Kunsthalle Bremen nun 101 Werke, die sie vor acht Jahren von Russland offiziell zurückbekommen hat
Der Hamburger Maler Eduard Bargheer ist zu Unrecht fast vergessen. Zurzeit ist sein Werk in zwei Ausstellungen zu sehen, die seine Zeit in Hamburg und die Jahre im selbst gewählten italienischen Exil widerspiegeln – und vielleicht bekommt er irgendwann sogar sein eigenes Museum im Jenischpark
Seit fast 20 Jahren zeichnet Guido Schröter Fußballcomics. Der Hamburger ist Fan des FC St. Pauli und hat es als Comic-Zeichner von der Fanzeitschrift „Millerntor Roar“ bis in die Samstagsausgabe der „Süddeutschen“ geschafft. Trotzdem ist er bei Comic-Liebhabern eher unbekannt
„Nur ein paar Augen sein“ im Bremer Modersohn-Becker Museum ist eine Hommage an Jeanne Mammen. Mit ihren selbstbewussten Frauengestalten war sie die ebenso luftig-leichte wie präzise Chronistin der Halbwelt der 20er. Erstmals ist auch das Frühwerk der 1976 verstorbenen Künstlerin zu sehen
In Dangast am Jadebusen erfanden die Künstler der Brücke den Expressionismus. Eine Reise zum Beginn der Moderne vor 100 Jahren – Rhabarberkuchen inklusive. Im Landhotel Tepe verdrehten die Künstler den Dorfschönen beim Tanz den Kopf. Einzigartige Häufung von Motiven
Das Lübecker Günter Grass-Haus präsentiert derzeit 100 Zeichnungen Robert Gernhardts, der in seinem letzten Lebensjahrzehnt zwar leicht melancholisch, in seinem Spott auf zeichnende Kollegen aber niemals zahnlos wurde
Ob sie ein Gesicht maskieren, die Wahrheit oder beides, ist egal: Das Spiel mit Täuschung und Illusion betrieb einst der Historienmaler Adolph von Menzel, wie es derzeit der gefeierte Lois Renner tut. Die Hamburger Kunsthalle hat die beiden in einer Ausstellung zusammengebracht
Die Hamburger Ausstellung „High Society. Amerikanische Porträts des Gilded Age“ demonstriert die Identitätssuche der amerikanischen Oberschicht des späten 19. Jahrhunderts – und lädt das hanseatische Publikum zur Identifikation ein
Die Insignien des Verfalls spielte eine wichtige Rolle in den Stillleben des Barock, in den Stillleben des 20. und 21. Jahrhunderts dagegen wird nicht mehr mit Symbolen gearbeitet. Zu sehen ist das in einer Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle, die sich mit mit Stillleben aus fünf Jahrhunderten befasst
Die Künstlerin Franziska Becker beschreibt in ihren Cartoons den Feminismus als humorbegabte Wissenschaft. Derzeit sind ihre Arbeiten in Hannover im Wilhelm-Busch-Museum zu sehen – zusammen mit Cartoons von Manfred Limmroth, in denen es auch um den Zeitgeist der 1950er- Jahre geht
Die Hamburger Zeichnerin Isabel Kreitz zieht Stoffe vor, die nichts persönlich mit ihr zu tun haben. In ihrer großartigen Graphic Novel „Die Sache mit Sorge“ schildert sie die letzten Monate im Leben von Stalins Topspion in Tokio. Das Buch ist so dick wie ein Roman, und seine Lektüre dauert genauso lange. Ihr Ziel, „kleine schmuddelige Wegwerfheftchen“ zu machen, hat Kreitz damit gründlich verfehlt
Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe blühen auf japanischen Holzschnitten in sinnloser Schönheit die Kirschbäume. Bald ist das Schauspiel auch im Alten Land bei Hamburg zu sehen, dem größten Obstbaugebiet Europas
Er hat jüdische Häuser und Krematorien gemalt, aber sich nie auf eine Religion festlegen lassen. In Rendsburg spürt eine Ausstellung jetzt unbeirrt „jüdischen Aspekten“ im Werk des Künstlers Friedensreich Hundertwasser nach. Wie zahlreich und subtil die sind, erklärt Kuratorin Frauke Dettmer
Eine Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle zeigt den westlichen Blick auf die Mitlebewesen. Fliegende Vögel, aus dem Wasser schnellende Fische gibt es keine – dafür umso mehr tote Tiere
Vom „Goldenen Zeitalter“ zum Skagener Impressionismus: Das Altonaer Museum in Hamburg zeigt dänische Malerei des 19. Jahrhunderts. Die beschritt einen Weg der Neuerung – aller politischer und wirtschaftlicher Verheerung zum Trotz
Noch ein Einzelgänger: Mit dem Schweizer Maler Félix Vallotton zeigt die Hamburger Kunsthalle einen weiteren bisher unterschätzten Künstler der Jahrhundertwende. Der entzieht sich mit Verweisen auf die altdeutsche Malerei und karikierenden Einsprengseln den kunstgeschichtlichen Schubladen